Neuigkeiten aus der Welt der XXL-Renner
Rennkalender 2025
Bereits zum Ende des vergangenen Jahres hat die FIA den Rennkalender der ETRC bestätigt. Es bleibt auch 2025 bei nur sieben Rennläufen, welche von Mai bis Oktober stattfinden.
17./18.05.2025 - Misano
07./08.06.2025 - Slovakia Ring
12./13.07.2025 - Nürburgring
30./31.08.2025 - Most
13./14.09.2025 - Zolder
20./21.09.2025 - Le Mans
04./05.10.2025 - Jarama
Good Year hat als Reifenlieferant und Seriensponsor bis 2027 den Vertrag mit der ETRC verlängert.
(05.01.2025; Quelle: ETRC)
ADAC Truck-Grand-Prix 2025
Seit geraumer Zeit ist der Kartenvorverkauf für das Truckrace-Saisonhighlight 2025 geöffnet.
Im Rahmenprogramm sind auch 2025 die Tourenwagen der ADAC GT Masters und die Racetrucks der niederländischen DTR. Tourenwagen meets Racetrucks – eine tolle Motorsportkombination.
https://www.ticket-onlineshop.com/ols/truck-gp/de
(02.12.2024)
Finale 2024 in Jarama
Traditionell findet der letzte Aufschlag der Truck EM im spanischen Jarama statt. Am ersten Oktober-Wochenende waren natürlich auch die Racer der spanische Truckmeisterschaft mit an Bord. Beide Serien boten den Fans bei guten Wetterbedingungen ein spannendes und actionreiches Rennwochenende.
In der ETRC waren zwar einige Positionen bereits unter Dach und Fach, andere hingegen noch heiß umkämpft. Dank einiger Gaststarter aus England und Frankreich war das Starterfeld auf 17 Trucks angewachsen. Norbert Kiss ließ auch in Spanien nichts anbrennen und holte sich meisterlich die beiden letzten Polepositionen samt Laufsiegen in den Big-Point-Rennen 1 und 3. Damit hat der leidenschaftliche SIM-Racer 2024 alle Polepositionen und Rennen 1 und 3 für sich entscheiden können. Bereits in Le Mans ist er in Sachen Meisterschaften mit Jochen Hahn gleichgezogen. Mit je 6 Titeln stehen beide unangefochten in den ETRC-Statistiken. Steffi Halm und Lokalmatador Antonio Albacete teilten sich die Siege in den beiden Reverse Grid-Rennen. Doch auch für Sascha Lenz lief es mit drei Podiumsplätzen richtig gut. Eines seiner besten Ergebnisse lieferte der britische Chrome-Pilot Mark Taylor, der in der Gesamtwertung zweimal auf dem Podium landete und in der Chrome-Wertung allen vier Rennen auf Podiumsplätzen beendete. Das Nachsehen hatte Scania-Pilot Steffen Faas, der dem Briten den Vizetitel in der Chrome-Wertung nicht mehr streitig machen konnte.
Abschied nehmen hieß es nach der letzten Zieldurchfahrt für André Kursim. Nach sieben gemeinsamen Jahren verlässt er das Berliner Don’t Touch Racing-Team. Er war von Anfang mit an Bord. Wohin es ihn zieht ließ er bisher offen. Auch das Team äußerte sich nicht zu einem möglichen Nachfolger im Cockpit.
Nach dem Rennen ist vor dem Rennen, lautet ein bekannter Spruch. Man darf gespannt sein, welche Teamkonstellationen uns 2025 in der ETRC erwarten werden. Bis jetzt lässt kaum jemand die Katze aus dem Sack. Aber auch das gehört zum Spannungsbogen im Trucksport.
Wir gratulieren den Meistern 2024:
Norbert Kiss (ETRC
Championship Fahrerwertung gesamt)
Revesz & T Sport - Norbert Kiss / Antonio Albacete
(Teamwertung)
José Eduardo Rodrigues (ETRC Chrome Championship)
José Eduardo Rodrigues (Young Driver Category)
(08.10.2024; Fotos: GoodYear FIA ETRC/Richard Kienberger)
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Le Mans 2024 – Lauf Nr. 6
Ende September fand das legendäre 24h Camions in Le Mans statt. Neben der Europameisterschaft (ETRC) und der französischen Truckmeisterschaft warnen auch die Briten mit ihrer Championship (BTRC) zu Gast. So viele Meisterschaftsläufe hat es meines Wissens bisher bei einem Event noch nicht gegeben. Und mit 18 Startern war auch die ETRC ausgesprochen gut besucht, darunter auch der deutsche Gaststartern Stefan Kursch, der sonst nur bei den Niederländern (DTR) startet.
Fast alle deutschen Teilnehmer, und das waren in Le Mans immerhin 8, konnten sich über Podiumsplätze freuen – ob in der Gesamtwertung oder der Chrome-Wertung. Auch in Frankreich führte kein Weg an Norbert Kiss vorbei. Der Ungar konnte bereits hier seinen sechsten Meistertitel unter Dach und Fach bringen. Gleiches gelang dem portugiesischen Joungster J.E. Rodrigues, der nach 2023 auch in diesem Jahr die Chrome-Klasse gewinnen konnte. Nur dieses Jahr ist es kein Promoters Cup mehr, sondern eine vollwertige Europameisterschaft. Rodrigues und Lukas Hahn waren die souveränen Sieger der Rennen 2 und 4. Die beiden anderen Rennen gewann … natürlich Polesetter Norbert Kiss. Aus deutscher Sicht durften sich Steffi Halm, Jochen Hahn, André Kursim und Sascha Lenz sowie die Chrome[WS1] -Piloten Lukas Hahn und Steffen Faas an diversen Siegerehrungen samt anschließender Sektduschen erfreuen.
Auch wenn die Meistertitel sowie einige Positionen im Verfolgerfeld bereits in trockenen oder fast trockenen Tüchern sind, lässt der Blick in die Tabellen Spannung erwarten. Beispielhaft seinen hier die Paarungen Kursim und Rodrigues aber auch Taylor und Faas sowie Hecker und Recuenco genannt, die nur wenige Pünktchen trennen. Hier ist der Drops noch lange nicht gelutscht. Erschwerend kommt hinzu, dass auch beim Finale in Jarama Gaststarter das Feld ergänzen.
Le Mans bot in allen Serien und Rennen spannenden Trucksport mit reichlich Action. Wer nicht live dabei war oder auch den Live-Stream verpasst hat, wird auf der YouTube-Seite der ETRC fündig.
(04.10.2024; Fotos: GoodYear FIA ETRC/Richard Kienberger)
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Nach der Sommerpause geht es weiter in Most
Nach der Sommerpause ging es Ende August, Anfang September im tschechischen Most in die verkürzte zweite Hälfte der Saison. An der Kräfteverteilung an der Spitze hat sich nichts getan. Norbert Kiss ist immer noch das Maß der Dinge, doch Jochen Hahn kommt dem Meister immer näher – zumindest was die Zeiten betrifft. Und Sascha Lenz ist die aktuelle Nummer drei vor Antonio Albacete und Steffi Halm.
Die Zeiten, dass Kiss auch die Reverse Grid-Rennen locker gewinnen kann sind offensichtlich vorbei. Gerade auf Strecken, wo Überholen recht schwierig ist. Die vier Rennen in Most boten den Fans spannenden und zum Teil spektakulären Trucksport mit tollen Positionskämpfen und drei unterschiedlichen Siegern.
Einen richtig guten Job machte der Brite Mark Taylor, der sich in der Chrome-Meisterschaft auf die zweite Position vorschieben konnte und Scania-Pilot Steffen Faas dort verdrängte. Auch in der Gesamtwertung schob er sich auf den achten Platz nach vorn. Chrome-Leader Rodrigues erlebte in Most Höhen und Tiefen. Letzteres eine Zeitstrafe wegen einer folgenreichen Kollision mit dem Briten John Newell. Versöhnt haben dürfte den jungen Portugiesen sein erster Sieg in der Gesamtwertung in Rennen 4.
Martin Macík, Tscheche und Gewinner der LKW-Wertung der Dakar 2024 auf einem Iveco, war in Most zu Gast. Er testete nach den Rennen den Halm-Racetruck und kündigte an, 2025 einige Truckrennen bestreiten zu wollen.
Seit dem Nürburgring fährt der junge Brite Bradley Smith als zweiter Pilot des Berliner Don’t Touch Racing Teams. Sein MAN wurde in den Teamfarben lackiert. Teamchef Sven Walter will bekanntlich 2025 zwei Trucks einsetzen. Der zweite Truck, voraussichtlich ein neu aufgebauter Mercedes-Racetruck, soll einem jungen Talent zur Verfügung gestellt werden. Smith muss also beweisen, ob er das zweite Cockpit für 2025 verdient hat.
Die Saison 2025, verspricht also schon jetzt einige interessante Neuerungen.
Eine Videozusammenfassung aus Most finden Sie unter https://www.youtube.com/watch?v=da1U8Z7zA1A
(09.09.2024; Fotos:Goodyear FIA ETRC/Richard Kienberger)
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Flying Dutchman beim Truck Grand Prix in der Eifel
Auch wenn nicht auf europäischer Ebene gekämpft wird, die Trucks oft schon viele Jahre auf dem Rahmen haben und die Pokale etwas kleiner sind, der Spaß ist allemal da und die Rennaction auch. Gemeint sind die Rennen der DTR, der Dutch Truck Racing. Dahinter steckt eine 2016 von Freiwilligen ins Leben gerufene Organisation, die jährlich rund 3 Events mit 4 Rennen auf die Beine stellen. Im Gegensatz zur professionellen ETRC sehen sich die DTR-Piloten als enthusiastische Truckracer, die ihrem gemeinsamen Hobby frönen. Häufig ist die ganze Familie samt Freundeskreis mit eingebunden. Beim Truck-Grand-Prix, wo sie 2024 erstmals im Rahmen des Mittelrhein-Cups fuhren, konnten sie aufgrund des engen Zeitplans nur drei Rennen absolvieren. Von den ursprünglich über 20 angemeldeten Trucks fanden sich letztlich 17 in der Eifel ein. Damit war ihr Starterfeld sogar um einen Truck größer als das Starterfeld der ETRC. Neben Niederländern waren auch Deutsche, Briten sowie ein Finne mit dabei.
Los ging es bereits am Freitag mit dem Qualifying und Rennen Nr. 1. Polesetter Stefan Kursch (MAN) konnte die Position im Rennen jedoch nicht halten und landete am Ende auf dem doch noch dankbaren dritten Platz und somit auf dem Podium. Der Sieg ging an den britischen Iveco-Piloten Craig Reid, der sich knapp vor dem niederländischen Urgestein Erwin Kleinnagevoort (Scania) ins Ziel retten konnte. Die Gebrüder Reid waren im Doppelpack zum Ring gereist. Beide treten mit ihren feuerroten Iveco-Racetrucks auch in der britischen Meisterschaft an und verfügen über geleaste Werksmotoren.
Auch wenn sich das technische Regelwerk am FIA-Pendant anlehnt, sind die Trucks der DTR nicht ganz so streng reglementiert. Elektroniker und Softwarespezialisten mit Laptops bewaffnet, in der ETRC die Regel, sieht man hier eigentlich nicht. Schließlich sollen sich die Kosten in Grenzen halten. Motorleistung wird zum Beispiel durch den Verzicht auf einen leistungshemmenden Luftmengenbegrenzer am Turbolader erreicht. Die Motoren bekommen schlicht mehr Sauerstoff. So verfügen die stärksten DTR-Triebwerke angeblich über nicht weniger Leistung wie ihre ETRC-Kollegen. Und Schwarzrauch ist auch hier verboten.
Am Samstag startete das zweite Rennen. Unmittelbar nachdem die Startampel auf grün umgesprungen war, kam es im vorderen Mittelfeld zu einer Kettenreaktion. Stefan Kursch, der auch beteiligt war, kam links auf die Wiese, bekam einen Schlag und raste dann quer durchs Feld, torpedierte zwei weitere Trucks und schlug mit diesen in der Begrenzungsmauer der Boxengasse ein. Aufgrund der langwierigen Bergung und Reparaturmaßnahmen an der Strecke sowie dem engen Zeitplan wurde das Rennen am Samstag nicht mehr neu gestartet. Für zwei der zum Teil sehr schwer beschädigten Trucks war das Rennwochenende gelaufen. Das Team Kursch schraube sich die Hände wund und schaffte es, den MAN-Racetruck wieder rennfertig hinzubekommen.
Am Sonntagmorgen erhielt die DTR die Chance, das verpasste Rennen nachzuholen. Auch hier ging der Sieg an den Briten Craig Reid vor Stefan Kursch und Erwin Kleinnagelvoort.
Mit Spannung wurde das letzte Tagesrennen der DTR erwartet. Im Reverse-Grid des vorangegangenen Rennens donnerten die Trucks auf die Startampel zu. Schon nach kurzer Zeit setze sich Erwin Kleinnagelvoort auf seinem Scania an die Spitze des Feldes, während der Kampf um den zweiten Platz entbrannt war. Wieder waren es Craig Reid und Stefan Kursch, die heftig um die Platzierung kämpften. Unmittelbar vor den an der Strecke jubenlenden Kursch-Fans drehte sich der Brite und verlor wichtige Positionen. Für Stefan Kursch gab es kein Halten mehr. Am Ende war er bis auf rund 2,7 Sekunden an den führenden Niederländer herangekommen und freute sich mit seinem Team und Fans über einen weiteren Podestplatz. Dritter wurde der Brite John Bowler auf seinem MAN.
Sein zweites Truckrennen startete der Deutsche Christian Ruppert. Der 61-jährige, der seit 1983 viele Rennserien inklusive Dakar Classic schon bestritten hat, hatte in Zolder erstmals auf einem geliehenen Iveco Truckrace-Luft geschnuppert. Am Ring erfolgte dann der Auftritt vor großem Publikum. Auch wenn der betagte Iveco (Ex-Azubi-Racetruck) anfangs nicht rund lief, hat der Truckrace-Virus den Pfälzer Christian Ruppert offensichtlich befallen, denn er ist auf der Suche nach einem eigenen Racetruck für die DTR.
Alle Gefragten waren sich einig, 2025 muss es ein Wiedersehen am Nürburgring
geben.
(09.08.2024; Fotos: Detlef Krentscher / Walter Steinbrech)
Noch mehr Fotos finden Sie auf der Seite krentschman-pics.de.
Saisonhighlight am Nürburgring
Action und sehr viel spannenden Trucksport boten die Truckrennen am Nürburgring. Nicht nur die beiden Revers Grid-Rennen der ETRC hatten es bis zum Schluss in sich. Der siegverwöhnte Champion Norbert Kiss musste am Ring härter als gewohnt um seine Punkte kämpfen.
Während das erste Rennen am Samstag wie gewohnt ablief, Kiss vor Hahn und Lenz, hatte es das zweite Tagesrennen in sich. Steffi Halm, die aus der Poleposition gestartet war, bekam es in Führung liegend im letzten Renndrittel mit Jochen Hahn und Norbert Kiss zu tun. Doch die einzige Pilotin im Feld leistete sich keinen einzigen Patzer und überquerte mit hauchdünnem Vorsprung als erste die Ziellinie.
Unerwartet spannend wurde auch das erste Rennen am Sonntag. Kiss und Pole bedeuten eigentlich einen ungefährdeten Start-Ziel-Sieg des Ungarn. Doch bei diesem Rennen verlor Kiss beim Start aufgrund eines Kupplungsproblems die Führung und reihte sich letztlich hinter Jochen Hahn ein. Der Iveco-Pilot hielt dem massiven Druck, Kiss lag das gesamte Rennen unter 1 Sekunde hinter Hahn, bis zur letzten Runde stand. Ein kleiner Fehler, eine Unachtsamkeit und Kiss nutzte seine Chance und übernahm die Siegposition. Hahn, der immer faire Sportsmann, zollte dem äußerst effizient agierenden Ungarn unmittelbar nach dem Rennen seinen Respekt und legte einen symbolischen Kniefall hin.
Mit großer Spannung wurde das letzte Rennen des Wochenendes erwartet. Erfahrungsgemäß geben die Piloten dann noch einmal alles, gerade wenn vor dem nächsten Rennevent eine längere Pause liegt. Der Start zum Reverse-Grid-Rennen war erwartungsgemäß turbulent. Aber alle Piloten blieben im Rennen. Albacete nutze seine Chance und setzte sich aus Reihe 1 kommend vom Feld ab, während Polesetterin Steffi Halm einige Plätze verlor. Im gesamten Feld entwickelten sich spannende Positionskämpfe. Während Albacete gegen Rennende den Atem von Jochen Hahn zu spüren bekam, entwickelte sich zwischen dem Drittplatzierten Lenz und seinem Verfolger Kiss ein rundenlanges heißes Duell um den letzten Podestplatz. Hier ging es mehr als knapp zu. Doch der deutsche MAN-Pilot hielt dem Druck des amtierenden Meisters stand und machte keinen Fehler. Kiss musste sich mit dem für ihn ungewohnten vierten Platz zufriedengeben. In der Auslaufrunde quälten einige Piloten das noch verbliebene Reifengummi und belohnten die Fans mit spektakuläre Drifts und Donuts. Manche Tribüne verschwand im Dunst der sich auflösenden Reifen. Die Fans quittierten diese Showeinlage mit großem Applaus.
In der Chrome-Wertung kämpften José Eduardo Rodrigues und Lukas Hahn um die beste Punkteausbeute. Am Ende konnte der Portugiese zwei Zähler mehr seinem Konto gutschreiben. Beide landeten in allen vier Rennen souverän in den Top-Ten der Gesamtwertung. Steffen Faas, Mark Taylor und Clemens Hecker folgten was die Punkteausbeute betraf. Auch Sie landeten in der Chrome-Wertung neben Rodrigues und Hahn Junior auf dem Podest.
Nun geht der Truckrace-Zirkus in die wohlverdiente Sommerpause. Ende August geht es im tschechischen Most weiter.
(14.07.2024; Fotos: Detlef Krentscher krentschman-pics.de)
Weitere Fotos vom Truck-Grand-Prix findet Ihr (in Kürze) unter krentschman-pics.de.
(14.07.2024; Fotos: Detlef Krentscher, krentschman-pics.de)
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Runde 3 in Zolder
Im belgischen Zolder brach erstmals die Siegesserie des amtierenden Meisters und Tabellenführers Norbert Kiss. Dabei lief für den Ungar das Rennwochenende bis zum vierten Rennen genau nach Plan. Mit zwei Polepositionen und drei Siege auf dem Zolder-Konto ging er im Reverse Grid in das letzte Rennen. Der Start lief für ihn nicht ganz nach Wunsch und so befand er sich im direkten Positionskampf mit Kursim und Alabacete. Als alle drei nebeneinander fahrend um die Positionen fighteten, kam es zu einem intensiveren Kontakt zwischen Kursim und Kiss, indessen Folge sich der rechte hintere Reifen am Kiss-MAN einen schleichenden Plattfuß einfing. Die Gunst der Stunde nutzen Vater und Sohn Hahn, die souverän vor dem Ungarn die Zielflagge überquerten. Für Jochen Hahn, dem Dauerzweiten, war es der erste Sieg 2024. Mit Hahn Junior, der in Zolder seiner ersten Saisonauftritt hatte, feierte er einen Doppelsieg. Lukas Hahn war auch der Dominator in der Chrome-Wertung. Sein härtester Konkurrent, der Portugiese Rodrigues konnte aufgrund eines Motorproblems seines MAN-Boliden am zweiten Renntag nicht an den Start bringen. Die Fans bekamen auf der anspruchsvollen Rennstrecke insbesondere bei den beiden Reverse-Grid-Rennen äußerst spannende Zweikämpfe und besten Motorsport geboten. Weiter geht es im Juli am Nürburgring.
Auf Wunsch der Teams und Fahrer wurde das Regelwerk in Sachen
Meisterschaftstabelle geändert. Es gibt nun wieder eine Gesamtwertung und eine Chrome-Wertung. Analog zu den letzten Jahren wurde aus dem Promoters-Cup nun die Chrome-Wertung, welche zur eigenen
FIA-Meisterschaft erhoben wurde. Am Ende der Saison werden also zwei FIA ETRC Truckeuropameister gekürt werden: Der Gesamtsieger und der Sieger der Chrome-Klasse. Unsere Ergebnistabellen wurden
aktualisiert.
(8.06.2024; Foto: Goodyear FIA ETRC/Richard Kienberger, Hahn Senior und Junior im Doppelpack)
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Runde 2 am Slovakiaring
Ein Dutzend Teams waren Anfang Juni an den Slovakiaring
gereist. Von den 13 Stammpiloten fehlte Clemens Hecker mit seinem Scania. Gaststarter waren Fehlanzeige. Im zweiten Aufschlag der Saison 2024 zeigte sich deutlich, war in den beiden Klassen Chrome
und Titan die Benchmark setzt. Während Meister Norbert Kiss alle vier möglichen Siege auf der Strecke und in seiner Titan-Wertung gewann, holte er sich auch die beiden Trainingsbestzeiten. Als Nr. 2
in dieser Klasse etabliert sich erneut Jochen Hahn vor Sascha Lenz und Antonio Albacete. Steffi Halm, die einzige Dame im Feld, die am 09. Juni ihren 40. Geburtstag feierte, landete in beiden
Reverse-Grid-Rennen jeweils auf einem tollen zweiten Platz.
Seit die beiden Klassen strikt getrennt gewertet werden, reicht bei dem überschaubaren Starterfeld das reine Ankommen, um in den Meisterschaftspunkten zu laden.
In der „zweiten Liga“, der Chrome-Klasse, musste sich Scania-Pilot Steffen Faas dem Portugiesen José Eduardo Rodrigues geschlagen geben. Genauso wie Kiss gewann der junge Südländer in seiner Klasse
alle vier Rennen und übernahm in der Meisterschaft die Führung der Chrome-Klasse. Weiter geht es Ende Juni im belgischen Zolder.
Wer sich die Rennen noch einmal anschauen möchte, dem sei der
Youtube-Kanal der ETRC empfohlen.
(10.06.2024; Fotos: Goodyear FIA ETRC - Richard Kienberger, Steffi Halm wurde 40, die beiden führenden MAN - Kiss Nr. 1 und Rodrigues Nr.
38)
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Saisonauftakt in Misano
Ende Mai war es endlich soweit. Die ETRC startete im italienischen Misano in die 2024er Saison. Bekanntlich haben sich 12 Fahrer und eine Fahrerin als permanente Teilnehmer in die ETRC-Starterliste eingetragen. Genau die 13 plus Gaststarter Bradley Smith auf einem Freightliner waren zum Misano Word Circuit gereist. Und dort zeigte sich eine Bild, was wir aus den Vorjahren gut kennen. Der amtierende Meister Norbert Kiss ist nach wie vor (so gut wie) unschlagbar. 60 von 60 möglichen Punkten sprechen eine deutliche Sprache. Bei durchaus unterhaltsamen und spannenden Rennen zeigte Jochen Hahn warum sein Truck die Startnummer 2 des Vizemeisters trägt. Auf den weiteren Plätzen folgen punktgleich Sascha Lenz und Antonio Albacete. Auch das ist nicht neues. Bis auf den etwas glücklosen André Kursim landeten alle deutschen Starter auf dem Treppchen und sammelten Punkte für die Meisterschaften. Möglich macht dies das neue Regelwerk. Die ETRC wird am Ende der Saison zwei Meister küren. Den der Titan-Piloten (Kiss, Hahn und Co.) und die Chrome-Fahrer (früher Promoter’s Cup). Beide Klassen werden separat gewertet. Eine gemeinsame Wertung nach Zieleinlauf gibt es ab diesem Jahr nicht mehr. Nach wie vor entscheidet dieser aber für die Startaufstellung der Rennen 2 und 4 (Reverse Grid). So stehen aktuell gerade sechs Teilnehmer in der Titan-Wertung und acht bei der Chrome-Klasse.
Diese wird aktuell von Steffen Faas (Scania) angeführt, der in allen vier Rennen in der Chrome-Klasse auf dem Podium landete. Auch Markenkollege Clemens Hecker, der Höhen und Tiefen in Italien erlebte, durfte zweimal das Treppchen besteigen.
In der Teamwertung führ (natürlich) die MAN-Paarung Kiss/Albacete vor den IVECO-Duo Hahn/Halm.
An das neue Qualifying-Format mit drei Quali-Läufen muss man sich noch gewöhnen. Ansonsten
ist im sportlichen Regelwerk alles wie gehabt. Auf der Technikseite gibt es eine neue Reifenmischung von Goodyear und einige kleinere Änderungen im technischen Reglement.
(27.05.2024; Foto: Goodyear FIA ETRC - Richard Kienberger; Start Rennen 4)
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Das ist neu in der ETRC 2024
- Das Qualifying besteht aus drei Einheiten.
Q1 (15 Minuten) bestimmt die Startpositionen 13-Ende
Q2 (10 Minuten) bestimmt die Startplatzpositionen 7-12
Q3 (5 Minuten) bestimmt die Startplatzpositionen 1-6
Damit gehört das bisherige Format aus Qualifikation und anschließender Super Pole der Vergangenheit an. - Die Fahrer der Titan-Klasse als auch die Chrome-Piloten (ehemals Promotor‘s Cup) starten wie gehabt gemeinsam in die Rennen. Gewertet werden die beiden Klassen separat. Während der Promoter‘s Cup jedoch bisher nicht als offizielle FIA-Meisterschaft gewertet wurde, wird ab diesem Jahr auch in der Chrome-Wertung ein offizieller FIA-Meister gekürt.
- Der Rollwinkel der Vorderachse, der bisher im Regelwerk keine Beachtung fand, wird erstmals auf 30 Grad begrenzt. Das soll mehr Sicherheit und Haltbarkeit für die Bauteile der Vorderachse und die Vorderreifen bringen.
- Goodyear liefert eine neue Generation von Rennreifen. Diesen sollen bei Nässe deutlich mehr Grip bieten und länger halten. Zudem werden sie nach ihrer Renneinsatz der Runderneuerung zugeführt.
(24.05.2024; FIA ETRC, Foto: Archiv FTR, https://www.goodyearfiaetrc.com/home-slider/whats-new-in-2024)
Update Truck-Grand-Prix 2024
Nun steht fest, wer im Rahmen des ADAC Mittelrhein Cup startet. Zunächst waren, wie im Vorjahr, die französischen Truckracer wieder
heißer Kandidat. Wer sich die aktuellen Rennkalender der einzelnen Serien aber anschaut, stellt fest, dass die Franzosen 2024 keinen Lauf am Ring im Racekalender stehen haben. Dafür aber unseren
niederländischen Nachbarn. Ihre Serie DTR (Dutch Truck Racing) besteht 2024 aus nur zwei Läufen. Einer davon am Nürburgring im Rahmen des ADAC Mittelrhein Cup. Man darf gespannt sein, ob auch
Gaststarter außerhalb der DTR mit am Start sein werden.
(08.03.2024, Quelle DTR https://dutchtruckracing.nl/)
Save the date! 11.-14. Juli 2024
Der TGP 2024 hat den Kartenverkauf freigeschaltet.
Rechtzeitig vor Weihnachten hat der Veranstalter ADAC Mittelrhein den Ticketshop für den 2024er Truck-Grand-Prix freigeschaltet. Und bis zum 31.12.2023 gibt es sogar einen Frühbucherrabatt.
Das Programm der 37. Auflage des Eifelklassikers ist stark an die 2023er Ausgabe angelehnt. So werden auch die ADAC GT Masters wieder mit an Bord sein. Wenn auch noch nicht bestätigt, werden wahrscheinlich auch die französischen Truckracer wieder einen Lauf zur nationalen Truckmeisterschaft auf dem Nürburgring austragen. Dazu gibt es ein vielfältiges Musikfestival, eine Fachmesse und vieles mehr.
Karten und Infos gibt es unter: www.truck-grand-prix.de
www.facebook.com/truckgrandprix/
(11.11.2023 – Foto: ADAC Presse)
Jarama – turbulentes Saisonfinale
30 Grad, Sonne pur und ein volles Haus bildeten beim Finallauf nahe Madrid einen würdigen Rahmen. Einige Positionen waren bereits in trockenen Tüchern. Norbert Kiss und Jochen Hahn waren als sichere Nr. 1 und so gut wie sichere Nr. 2 angereist. Auch in der Teammeisterschaft war die MAN-Kombi Kiss/Albacete safe. Und beim Promoters-Cup hatte sich der junge Portugiese J.E. Rodrigues bei seiner ersten vollen Saison auch vorzeitig den Titel sichern können. Wie auch in Le Mans, war in Jarama auch sein Vater Eduardo Rodrigues als ETRC-Gaststarter mit dabei.
Doch auf den Verfolgerplätzen gab es noch einige offene Rechnungen, was die finale Meisterschaftstabelle betraf. Und
diese Rennen waren das Salz in der Rennsuppe. Fangen wir beim Kampf um den dritten Meisterschaftsplatz an. Lenz reiste mit nur zwei Pünktchen Vorsprung vor Lokalmatador Albacete nach Spanien. Die
beiden lieferten sich über alle vier Rennen ein spannendes Punkteduell. Letztlich reichte es für Sascha Lenz, der den Vorsprung sogar auf fünf Punkte ausbauen konnte und sich den dritten
Meisterschaftsplatz sichern konnte.
Auch eng war es anfangs zwischen André Kursim und Steffi Halm. Die beiden Iveco-Piloten kamen mit sechs Punkten Differenz zugunsten von Halm angereist. In Sachen Podium landeten beide beim ersten Reverse-Grid-Race auf den Plätzen 2 (Kursim) und 3 (Halm). Halm war am ersten Renntag jedoch die etwas erfolgreichere Punktesammlerin. Halm führte mit einen Punktepolster von neun Zählern. Wäre der Sonntag normal verlaufen, wäre der fünfte Meisterschaftsrang in greifbarer Nähe. Doch im dritten Rennen ging der Motor der einzigen Pilotin im Feld hoch. Ihr Truck steuerte unkontrollierbar ins Kiesbett und ins Aus. Durch den kapitalen Motorschaden war Öl auf die Strecke gekommen. J.E. Rodrigues und Clemens Hecker hatten keine Chance und verloren auf der rutschigen Strecke die Kontrolle über ihre Trucks. Mehr oder wenigen ungebremst krachten die drei Trucks zusammen. Trotz aller Reparaturversuche in der kurzen Pause zwischen den Rennen gelang es nur Rodrigues seinen MAN wieder hinzubekommen. Hecker, der in Jarama gut unterwegs war und Halm mussten die Saison hingegen vorzeitig beenden. Kursim nutzte seine Chance und unterstrich mit Platz sechs und einem Sieg beim Schlussrennen, dass er ein würdiger Fünftplatzierter war.
Und was machte Meister Norbert Kiss? Das, was er auch den Rest der Saison gemacht hat: Polepositionen (2), Siege (3) und Punkte (58) sammeln. Sascha Lenz, Jochen Hahn und Antonio Albacete waren in Spanien in Sachen Punkteausbeute fast auf Augenhöhe. Die drei Podiumsbesucher trennten lediglich drei Pünktchen.
Der Abräumer des Wochenende war jedoch Luis Recuenco. Seit der Spanier auf dem Truck von Lukas Hahn unterwegs ist,
scheint der Knoten geplatzt zu sein. Bei seinem Heimrennen gewann er alle vier Rennen der Promoters-Cup-Wertung und holte die Maximalpunktzahl von 60 Zählern. Das reichte dem 58-jährigen
Transportunternehmer um auch in der Cupwertung einen Sprung nach oben zu schaffen. Nur ein Pünktchen trennte ihn in der Schlußwertung vom drittplatzierten Briten J. Newell. Ungefährdeter Zweiter beim
Cup wurde Steffen Faas auf seinem Scania.
Alle Ergebnisse finden Sie in der u.a. PDF-Datei. Ansonsten empfehle ich gern die Seiten des ETRC (www.goodyearfiaetrc.com/) wo Sie viele Infos (englischsprachig) und Videos (Youtube-Kanal) finden. Ebenfalls tolle Bilder und gute Infos finden Sie bei Richard Kienberger (richard-kienberger.de) und André Bartscher (truckracing.de) sowie den Online-Auftritten der einschlägigen Truckmedien.
(03.10.2023; Foto: Goodyear FIA ETRC - Richard Kienberger; Podest Rennen 1)
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Le Mans – Kiss sichert sich vorzeitig die Meisterschaft
Herzlichen Glückwunsch an Norbert Kiss und das Révész Racing Team.
Bei schönem Spätsommerwetter strömten die Fans an die legendäre Rennstrecke in Le Mans. Wie am Nürburgring gab es neben den Rennen der
ETRC natürlich auch einen Lauf zur französischen Meisterschaft. Das erstmals ausgetragene Nachtrennen der französischen Truckracer gewann Téo Calvet, der auch zwei weitere Rennen gewann und die
Meisterschaft souverän anführt.
Sein Pendant in der ETRC, Norbert Kiss, sicherte sich erwartungsgemäß bereits in Le
Mans den fünften Meisterschaftstitel. Mit Respektabstand folgt Jochen Hahn, der auch in Frankreich seinen Vorsprung vor den direkten Verfolgern weiter ausbauen konnte. Richtig eng geht es vor dem
Saisonschlusslauf in Jarama auf den weiteren Plätzen zu. Dort ist noch längst nichts entschieden. Lenz und Albacete trennen gerade zwei Pünktchen und auch auf den Plätzen dahinter sind es insgesamt
acht Zähler, die Halm, Kursim und Anderson voneinander trennen.
Zurück nach Le Mans. Die trucksportbegeisterten Fans bekamen tollen Motorsport geboten. Auch wenn vorn meist nach wenigen Metern die Reihenfolge festgelegt war, wurde
auf den hinteren Positionen teils heftig gekämpft. Insbesondere die Teilnehmer des Promoters Cup zeigten Trucksport vom Feinsten und kämpften selbst um einen neunten Platz, als wenn es um den Sieg
ginge. Aus deutscher Sicht musste Kursim, Halm und auch Lenz je einen technisch bedingten Ausfall hinnehmen. Halm und Lenz hatten aber auch Grund zur Freude. Beide fuhren je einen Podestplatz ein.
Die Überraschung schlechthin gelang jedoch dem Senior des Feldes. Luis Recuenco, dessen eigener Truck in Zolder aufgrund eines Feuers schwer beschädigt wurde startete auf dem Truck von Lukas Hahn –
natürlich im grünen Recuenco-Look. Das dritte Rennen beendete der Spnier auf der begehrten achten Position, was ihm die Poleposition für das letzte Rennen sicherte. Er gewann den Start gegen Kursim
und behauptete sich von da an der Spitze. Zur Halbzeit hatte er mit Hahn, Albacete und Kiss gleich drei Champions im Nacken. Auch wenn die nicht auf der letzten Rille fuhren, war der Druck auf den
Senior groß. Doch Recuenco leistete sich keinen Fehler und sah erstmals in seiner Truckkarriere in Führung liegend die Zielflagge. Es war auch sein erstes Podium bei einem ETRC-Rennen. Im Ziel
freuten sich alle, auch die Konkurrenten, über dieses tolle Ergebnis. Nicht umsonst preist die ETRC sich als #onetruckfamily. Schon in einer Woche geht es zum Finallauf in Jarama.
(26.09.2023; Foto: Goodyear FIA ETRC - Richard Kienberger)
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Zolder 2023 - Kiss ist trotz Turboschaden klar auf Titelkurs
Bei heißem spätsommerlichem Wetter ging es im belgischen Zolder in das drittletzte Rennwochenende der Saison 2023. Natürlich war es wieder Norbi Kiss, der die erste Pole herausfuhr und das erste von vier Rennen souverän vor Jochen Hahn und Sascha Lenz anführte. Ein Turboschaden beendete die Siegfahrt des Ungarn und Jochen Hahn erbte den ersten Platz. Der sechsfache Champion (Jochen Hahn) weiß genau, dass unter normalen Umständen gegen Kiss kein Kraut gewachsen ist. Und beim zweiten Rennen stellte der amtierende und wahrscheinlich neue Meister seine Extra-Klasse unter Beweis und fuhr vom letzten Startplatz kommend in nur 9 Runden an die Spitze. Er profitierte zwar von einigen Ausfällen (Hecker, Lenz, und Faas), was seiner Leistung aber kein Abbruch tat. Dass er die beiden Sonntagsrennen dann auch gewann war fast schon Routine.
Jochen Hahn war in Sachen Punktausbeute der King in Zolder. Lenz und Albacete waren fast gleichauf. Sehr gut aufgelegt war der junge Portugiese Rodrigues. Zweimal landete er auf dem Podium und im Promoters-Cup holte er die Maximalpunktzahl von 60 Zählern und baute seinen Vorsprung auf Steffen Faas deutlich aus. Fass hatte in Zolder eine echte Pechsträhne was die Reverse Grid-Rennen betraf. In beiden Rennen stand er in der ersten Startreihe und fiel nach bravouröser Fahrt auf Podiumskurs liegend mit Bremsproblemen aus (Rennen 4) oder war in einen Startunfall verwickelt, der ihn aus den Punkten (Rennen 2) warf. Sascha Lenz feierte zwei zweite Plätze in den Big-Point-Rennen. Doch die zweiten Tagesrennen meinten es nicht gut mit dem MAN-Piloten. Andre Kursim konnte sich nach einer starken Fahrt im zweiten Rennen über ein Podium freuen. Wenig Grund zu Freude hatte hingegen Steffi Halm. Ein vierter, siebter und neunter Platz war ihre Zolder-Ausbeute.
(12.09.2023; Foto: Goodyear FIA ETRC - Richard Kienberger)
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Kiss dominiert auch in Most
Die Sommerpause der ETRC endete am letzten Augustwochenende im tschechischen Most. Erstmals und leider auch letztmals in dieser Saison mit dabei war Lokalmatador Adam Lacko auf dem Freightliner Hauber des Buggyra-Teams. Wäre er beim letzten Rennen nicht mit technischen Problemen ausgefallen, hätte er der zweiterfolgreichste Fahrer des Wochenendes sein können. Mit anderen Worten, der Tscheche hat das Truckracing nicht verlernt. Der Star des Wochenendes war einmal mehr Norbert Kiss. Bei trockenen Bedingungen ist er schon nicht zu schlagen und bei feuchten Bedingungen fährt er in einer völlig anderen Liga, so auch in Most. Da hatten selbst Ex-Champions keine Chance. Während der Samstag trocken war, bot der Sonntag während der zwei Rennen beste Wet-Race Bedingungen. Beide Sonntagrennen wurden daher unter Gelb gestartet. Es war die Zeit der Regenkönige. Kiss schaffte unter diesen Bedingungen beide Tagessiege. Während Lokalmatador Lacko beim ersten Rennen noch Zweiter wurde, musste er beim letzten Lauf seinen Truck mit technischen Problemen in der Startphase abstellen. Ebenfalls tolle Performance im Feuchten bot Sascha Lenz, der auf dem schwierigen Kurs einigen Mitstreitet bezwingen konnte.
Zurück zum Rennsamstag. Das erste Rennen, was recht ereignislos ablief, dominierten hinter Seriensieger Kiss die üblichen Verdächtigen (siehe PDF mit den Ergebnissen). Ab dem zweiten Rennen gab es deutlich mehr Rennaction.
Während Kiss das Maximalergebnis nur um drei Punkte verfehlte, mussten die anderen Racer neben erfreulichen Resultaten aber auch einige Rückschläge einstecken. Insgesamt waren diese, was die Punkteausbeute betraf, aber recht gleichmäßig verteilt. Hahn, Albacete, Lenz und Lacko trennten in Most maximal 5 Punkte. Die einzige Dame im Feld, Steffi Halm, konnte in Most beide Reverse Grid-Rennen (2 und 4) auf dem tollen zweiten Platz beenden und setzte damit ein Zeichen. Auch Lukas Hahn war mit von der Partie und dominierte die Promoters Cup-Wertung. In dieser liegt er nun auf dem tollen dritten Platz. Diesen wird er aber nicht halten können, da Hahn-Junior dieses Jahr wahrscheinlich nicht mehr an den Start gehen wird.
Während Norbert Kiss seinen Titel Nr. 5 so gut wie in der Tasche hat, geht es beim Kampf um die Positionen dahinter noch recht eng zu. Weiter geht es am zweiten Septemberwochenende im belgischen Zolder.
(27.08.2023; Foto: Goodyear FIA ETRC - Richard Kienberger)
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Nürburgring 2023 – Saisonhöhepunkt und -halbzeit in der Eifel
Mit dem 4. von insgesamt 8 Läufen ist die Halbzeit der diesjährigen ETRC-Saison erreicht. Und passend zur 36. Auflage des Eifel-Klassikers hat der veranstaltende ADAC Mittelrhein seinem Internetauftritt (www.truck-grand-prix.de) einen frischen Look verpasst. Neu auch, dass bereits am Freitag die ersten Truckrennen der ETRC und der französischen Meisterschaft ausgetragen wurden. Grund war die ADAC GT Masters, die im Rahmen des Truck-Grand-Prix zwei Rennen austrugen. Da diese live im TV übertragen wurden, mussten die Trucks ihren Zeitplan entsprechend anpassen.
Das Freitagsrennen (Race 1) ging bei gutem Wetter über die Bühne. Norbert (Norbi) Kiss tat das, was er am besten kann: Eine Poleposition zu einem souveränen Sieg umwandeln. Beim Fight um eine Topposition rutschte der Brite J. Anderson seinem auf P 2 liegenden Teamkollegen Sascha Lenz ins Heck. Lenz verlor einige Positionen und damit eine fast sichere Podiumsplatzierung. Jochen Hahn und Antonio Albacete nutzten die Gunst der Stunde und begleiteten Seriensieger Norbi Kiss auf das Stockerl (Siegerpodest). Das Reverse Grid Race 2, mit André Kursim und Lukas Hahn in der ersten Startreihe wurde aufgrund des Regens unter gelb gestartet. Dank der regennassen Piste gab es dennoch sehr spannende Positionskämpfe. Grip war nun wichtiger wie Motorleistung. Norbi Kiss, der von P 8 kommend durchs Feld pflügte hatte offensichtlich beides und übernahm zur Hälfte des Rennens die Führung. Diese baute er kontinuierlich aus. Selbst eine 10-Sekunden-Strafe konnten seine Verfolger nicht ausnutzen. Zweiter wurde Markenkollege Sascha Lenz, gefolgt von einer hervorragend aufgelegten Steffi Halm. Auf den weiteren Plätzen folgten Kursim, Albacete, Faas, Anderson und Lukas Hahn. Papa Jochen Hahn landete ungewohnt außerhalb der Punkte. Die Top-Ten wurden von Rodrigues und dem Niederländer Erwin Kleinnagelvoort vervollständigt. Damit waren zwei Scania unter den Top-Ten. Trucks, die im Gegensatz zu IVECO und MAN vom Hersteller keine Unterstützung erhalten.
Am Samstag folgte nach dem Zeittraining und Superpole dann noch den Rennen Nr. 3. Wieder war Norbert Kiss der ungeschlagene Champion gefolgt von Sascha Lenz und Antonio Albacete. Packende Zweikämpfe gab es im Mittelfeld, wo die Protagonisten des Promoters Cup um jede Position hart kämpften. Das Podium in dieser Kategorie ging an Lukas Hahn vor Mark Taylor und Steffen Faas.
Das letzte der vier Rennen gab es am Sonntag. Gestartet wurde wieder im Reverse Grid. Nach einer hektischen Startphase schoben sich Jochen Hahn und Verfolger Norbi Kiss in die beiden führenden Positionen. Nicht wenige sahen Kiss erneut als fast sicheren Gewinner. Es wäre sein vierter Sieg beim vierten Rennen gewesen. Doch zwischen ihm und Hahn entbrannte ein super spannender Zweikampf. Egal was der Ungar Kiss auch versuchte, Hahn parierte jeden Angriff und ließ dem amtierenden Meister und Tabellenführer letztlich keine Chance seinen vierten Sieg einzufahren. Das Podium wurde von einem topaufgelegten J. Anderson vervollständigt. In der Promoters-Wertung gewann erneut Lukas Hahn vor Steffen Faas und J. E. Rodrigues. Steffi Halm und Antonio Albacete mussten ihre Trucks mit Defekten leider in der Frühphase des Rennens abstellen.
Am Ende sahen laut Veranstalter rund 130.300 Zuschauer packenden Motorsport. Auch die französische Meisterschaft trug am Ring vier Rennen aus und begeisterte die Truckfans. Dazu kamen die Boliden der ADAC GT Masters, welche trotz Zeitdominanz gut zu den Trucks passten.
In der Gesamtwertung baute Kiss seine Führung aus. Sascha Lenz war zweitbester Punktesammler und verringert den Abstand auf Jochen Hahn auf 11 Zähler. Während Kiss auf und davon eilt, ist auf den Verfolgerrängen noch längst nichts entschieden. Im Promoters-Cup sind es auch nur 13 Punkte die Steffen Faas vom Leader Rodrigues trennen. Die zweite Saisonhälfte kann also gern kommen. Doch nach dem Ring gibt es erst einmal eine längere Sommerpause. Weiter geht es Ende August im tschechischen Most.
Hier finden Sie die TGP-Bilder von Detlef Krentscher:
https://eu.zonerama.com/krentschman-pics/
(16.07.2023; Foto: Detlef Krentscher)
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IVECO E-Racetruck beim TGP
Nach Misano wurde auch am Ring der erste E-Racetruck im Fahrerlager präsentiert. Die Truckschmiede Hahn hatte mit Unterstützung von IVECO und weiteren Partnern nach gut neun Monaten Arbeit einen
Racetruck mit reichlich E-Power auf die Räder gestellt. Team Hahn und IVECO wollen mit diesem Prototypen zeigen, was im Trucksport in Sachen Elektrotechnologie machbar ist. Im Rennbetrieb werden wir
den Truck so schnell nicht sehen. Ohne Wettbewerber macht ein einzelner E-Racer kaum Sinn, so Jochen Hahn. Zudem müsste das Regelwerk in etlichen Teilen angepasst werden. Somit dient er zunächst als
„Appetithappen“ für weitere Teams und Hersteller. Erste Interessenten sollen bereits angeklopft haben.
Die FIA und die ETRC arbeiten an Plänen, Racetrucks mit unterschiedlichen Antriebstechnologien gemeinsam an den Start zu bringen. Das
dürfte eine riesen Herausforderung werden. Der E-Truck von Iveco hat auch im Chassis-Bereich so viel top aktuelle Renntechnik, dass die herkömmlichen dieselgetriebenen Racetrucks schnell ins
Hintertreffen geragten würden. Laut Jochen Hahn dürfte der vorgestellte E-Racer am Ring pro Runde rund 10 – 15 Sekunden schneller sein als sein aktuelles Einsatzfahrzeug. Die Kosten werden ohne
Unterstützung aus der Industrie von den Teams alleine nicht zu leisten sein. Wir werden die Entwicklung weiter aufmerksam beobachten.
(15.07.2023; Foto: Goodyear FIA ETRC - Richard Kienberger)
Poznan 2023 – Debüt in Polen
Die ETRC macht dieses Jahr erstmals Halt in Polen. Schließlich verfügt das Land über eine starke Transportindustrie und ist für Unterstützer der ETRC ein wichtiger Markt. Die rund 4 km lange Strecke mit 14 Kurven ist mit ihren gerade einmal 12 Metern Breite eine echte Herausforderung für die Trucks.
Bei trockenem Wetter ging es teilweise recht staubig zu. Von allem unbeeindruckt fuhr der amtierende Meister, Norbi Kiss, neben den beiden Polepositionen auch zwei Siege ein. Für den Ungar lief es also nach Plan. Höhen und Tiefen erlebten hingegen Sascha Lenz und auch Antonio Albacete. Für Lenz hätte es ein besonders tolles Wochenende werden können. Vier Podiumsplätze wären drin gewesen. Dass es nur drei wurden, kann der MAN-Pilot dennoch verschmerzen. Albacete hatte insgesamt mehr Pech. Versöhnlich stimmten den Madrilenen der Sieg beim letzten Rennen. Jochen Hahn sammelte fleißig Punkte inklusive zweier Pokale. Einen tollen Auftritt hatte Sohn Lukas Hahn. Erstmals in diesem Jahr trat er als Gaststarter an und gewann aus der Pole kommend das zweite Rennen. Und auch beim vierten Rennen zeigte Hahn Junior, dass er eine stabiles Nervenkostüm besitzt. Lange konnte er den Herren Lenz und Kiss Paroli bieten. Überhaupt boten die Rennen Spannung pur. Die Trucks der einzelnen Kampfgruppen fuhren auf Tuchfühlung. Ein winziger Fahrfehler und schon war man seine Position los – trotz der schwierigen Überholmöglichkeiten.
Steffi Halm konnte endlich ein gutes Rennwochenende mit einem Podiumsplatz und drei Top-Ten-Platzierungen verbuchen. Dagegen wurde
die Scania-Mannschaft von Steffen Faas und Clemens Hecker arg gerupft. Hecker konnte mangels Ersatzmotor am Sonntag erst gar nicht starten und auch Steffen Faas wurde unter Wert geschlagen. In der
Teamwertung rutschte das Team Sweden-Power dann auch auf den letzten Platz. Am Nürburgring kann es also nur besser werden.
(27.06.2023; Foto: Goodyear FIA ETRC - Richard Kienberger)
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Slovakia Ring - Meisterstunde
Auf dem fast 6 km langen Slovakia-Ring schlug Meister Norbi Kiss zurück – 2 Pole und 4 Siege, mehr geht nicht. Für die Révész-Truppe war es der erste Vierfacherfolg. Auch wenn Wetterkapriolen dem ausgewiesenen Rainman Kiss in die Karten spielten, nötig hätte er dies nicht gehabt. Unter Trockenbedingungen war er ebenfalls unschlagbar. Es deutet sich ab, dass auch in dieser Saison die Spannung hinter dem Dominator Kiss beginnt. Die Herren Hahn, Lenz und Albacete schenken sich da gar nichts. Der Samstag begann unter gelb und endete unter gelb: Grund war heftiger Regen, der das erste Rennen gesittet auf die Reise schickte. Beim zweiten Rennen war es genau umgekehrt. Im Trockenen gestartet, schüttete es gegen Rennende wie aus Eimern. Der Sieg ging in beiden Rennen an Norbert Kiss.
Der Sonntag blieb hingegen trocken. Beim Re-Start zu Rennen 3, der durch einen liegengebliebenen Truck ausgelöst worden war, wurde die
aus P 4 gestartete Steffi Halm von einem von hinten heranstürmenden Mitstreiter unsanft von der Piste geschoben. Nach einem Dreher landete ihr Truck ramponiert im Kiesbett, was das Aus bedeutete.
Auch sonst schien das Feld hinter Kiss, Lenz und Albacete ein wenig durcheinander gewürfelt zu sein. In den verbliebenen 7 Rennrunden sortierte sich das Mittelfeld durch spannende Zweikämpfe nach und
nach neu. Die drei Topplatzierten erlaubten sich keine Patzer und so fuhren Kiss, Lenz und Albacete auf’s Treppchen.
Das letzte Rennen bot Spannung vom Feinsten mit Zweikämpfen auf fast allen Positionen. Wer glaubte, Luis Rucuenco würde sein Pole bereits beim Start einbüßen, wurde mehr als angenehm überrascht. Erst
in Runde 3 musste sich der Senior im Feld, dem aus P 8 gestarteten Meister Norbert Kiss geschlagen geben. Beim Kampf um den zweiten Platz kamen sich Recuenco und ein ebenfalls toll aufgelegter André
Kursim in Runde 5 sehr nahe. Der Spanier drehte sich und verlor etliche Positionen. Die Rennkommissare sahen aber keinen Grund zum Einschreiten. Und so fuhren die Iveco-Lenker Hahn und Kursim hinter
Kiss über die Ziellinie.
Auch wenn die nackten Zahlen der Punkte es nicht wiederspiegeln, Steffi Halm war auf der Strecke, wenn sie denn nicht abgeschossen wurde, in hervorragender Form und
konnte manchen Mitstreiter niederringen. In der noch jungen Meisterschaftstabellen, die Kiss jetzt wieder anführt, gab es einige Platzierungsveränderungen.
(11.06.2023; Foto: Goodyear FIA ETRC - Richard Kienberger - Faas und Albacete im Infight)
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Misano 2023 - Die Spiele können beginnen
Mitte Mai startete die ETRC im italienischen Misano, trotz des vorausgegangenen Unwetters, in ihre neue Saison. Während der Samstag noch
recht feucht war, zeigte sich der Sonntag von seiner sonnigen Seite. 13 Racer waren dem Aufruf der FIA ETRC gefolgt. Der amtierende Meister wurde seiner Favoritenrolle gerecht - fast zumindest. Beim
ersten Rennen startete Norbert Kiss aus der Poleposition und führte souverän, bis die Technik ihm einen Strich durch die Rechnung machte. Statt 20 gab es 0 Punkte. Nutznießer waren Jochen Hahn,
Antonio Albacete und André Kursim, die das erste Podium der Saison für sich verbuchen konnte. Auch Steffi Halm, die auf Podiumskurs lag, musste ihren Iveco mit einem Getriebeschaden abstellen.
Aufgrund des Problems konnte sie erst am Sonntag wieder in die Meisterschaft eingreifen.
Beim zweiten Tagesrennen, einem klassischen Regenrennen, zeigte Kiss sein ganzes Können. Von hinten kommend pflügte er durch Fahrerfeld und überquerte die Ziellinie nach zwölf Runden als erster. Lenz und Albacete flankierten ihn auf dem Siegerpodest.
Am sonnigen Rennsonntag war es wieder Kiss, der die Pole holte. Diesmal hielt die Technik und der Sieg ging an den Ungarn. Auf den weiteren Positionen landeten Sascha Lenz, Vizemeister Jochen Hahn, Steffi Halm und André Kursim. Das letzte Rennen, welches in umgekehrter Startreihenfolge auf die Strecke ging, gewann der Spanier Antonio Albacete vor dem jungen Portugiesen José Eduardo Rodrigues und einem toll aufgelegtem Steffen Faas.
Nach der ersten Runde führt Hahn die Tabelle an. Die Top Five vervollständigen Albacete, Kiss, Lenz und Rodrigues.
(26.05.2023; Foto: Goodyear FIA ETRC/Richard Kienberger)
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ETRC 2023 – was uns erwartet oder erwarten könnte
Es hat sich bereits einiges getan. Buggyra hatte bereits zum Ende der Saison 2022 seinen Ausstieg aus der Truck-EM verkündet. Dieses Jahr wird man als Team nur in der französischen Meisterschaft mit Teo Calvet vertreten sein. Ein weiterer Buggyra wird dort vom Team VTR eingesetzt. Und auch in der britischen Meisterschaft ist die Freightliner-Kabine des Buggyra auf dem Auto des Meisters Ryan Smith zu sehen. Chassis und Motor stammen aber von Mercedes.
Der Iveco von Rene Reinert wurde ja bekanntlich nach Spanien verkauft. Luis Recuenco, bisher auf einem MAN unterwegs, möchte in der ETRC trotz seines Alters von 56 Jahren es noch einmal Wissen. Er hat mit dem Team Hahn einen Dreijahresvertrag. Damit wird er immer einen Top-Trucks zur Verfügung haben.
Die Testfahrten in Most Mitte Mai 2023 brachten sonst keine großen Überraschungen hervor. Die Ractrucks wurden natürlich überarbeitet
oder gar neu aufgebaut und bekamen hier und da neue Farbtupfer oder wie im Falle Lenz eine komplett neue Lackierung.
Fotos von den Most-Tests finden Sie hier:
https://www.goodyearfiaetrc.com/gallery/most-test-2023
Am 01. Mai 2023 veröffentlichte die ETRC die gemeldeten Fahrer und Teams für die Saison 2023. Es fehlten doch noch mehr Vorjahresteilnehmer als nur
die beiden Buggyra-Piloten. Dank Unterstützung aus dem Großbritannien und aus Spanien, die Testfahrten in Most hatten es schon vermuten lassen, konnten letztlich doch 13 permanente Starter gefunden
werden.
In Sachen E-Racetruck raschelt momentan gar nichts. Wir wissen aus den sozialen Medien, dass die Hahn-Truppe Ende Februar einen Facebook-Post in Sachen Hoch-Volt-Schulung platzierte. Mehr findet sich, nach unserer Recherche, aktuell nicht im weltweiten Netz. Lassen wir uns überraschen.
(02.05.2023; Foto: Goodyear FIA ETRC/Richard Kienberger)
Die Gedanken sind frei
Schön, dass Ford Trucks als Seriensponsor bei der ETRC auftritt. Schöner wäre natürlich, wenn Ford auch einen Racetruck auf die Räder
stellen würde. Mit dem 12.7 Liter Ecotorq-Dieselmotor aus dem F-Max hat der in der Türkei beheimatete LKW-Hersteller Ford-Otosan bereits einen passenden Basisantriebsstrang im Portfolio. Schwerer
wird es bei einer passenden Kabine. Der ausschließlich als Fernverkehrsvariante angebotene F-Max scheidet aufgrund der Größe aus. Da gebe es noch die auf dem Cargo basierenden Frontlenker, die heute
zum Beispiel auf die schlichte Modellbezeichnung 1848T hören. Irgendwie ist diese Hütte, trotz diverser Facelifts aber doch in die Jahre gekommen. Wie wäre es mit der modernen Kabine des im September
2022 erstmals vorgestellten rein elektrischen Models Generation F. Diese würde auch einem modernen Racetruck gut zu Gesicht stehen. Die Produktion des E-Trucks soll 2024 starten. Somit wäre ein
Ford-Raceteam auch ein toller Werbeträger für den neuen Truck. Ob man bei einem Einstieg in die ETRC-Serie mit einem Diesel startet und später auf den E-Antrieb umsteigt oder von vornherein
elektrisch die Serie bereichert, ist letztlich egal. Ein weiterer LKW-Hersteller würde die ETRC definitiv bereichern. Also liebe Ford-Entscheider, traut euch was.
(04.03.2023; Skizze: WAST)
Nachwuchs gesucht!
ETRC-Promoter ETRA hat für 2023 die Einführung einer neuen Fahrer-Kategorie bekannt gegeben:
Goodyear FIA ETRC Young Drivers Champion, lautet der komplette Namen der neuen Kategorie. Im Sprachgebrauch dürfte sich aber Young Drivers Champion durchsetzen.
Die Zielgruppe sind Fahrer, die jünger als 30 Jahre sind. In einer eigenen Klassifizierung
kämpfen sie um Punkte und den Titel Best oft the ETRC-Youngsters. Die Verteilung der Punkte entspricht den bekannten Regeln der ETRC.
Ziel der Neuerung ist die europäische Truckrace-Serie auch für jüngere Rennfahrer interessanter zu machen und Nachwuchs zu generieren. Schließlich gibt es in der Serie nicht so oft
Neuzugänge.
"Es gibt einen Pool junger Truckracer in Europa und wir wollten eine Kategorie schaffen, um
den Rennsport auf europäischer Ebene für sie attraktiver zu machen. Das Niveau in unserer Serie ist sehr hart umkämpft und für junge Fahrer ist es schwierig, den Durchbruch zu schaffen. Wir hatten in
den letzten Jahren einige aufstrebende Talente am Start, wie unseren amtierenden Promoter‘s Cup Champion Téo Calvet, der erst 21 Jahre alt ist, oder den regelmäßigen ETRC-Teilnehmer und amtierenden
französischen Meister José Eduardo Rodrigues, der 23 Jahre alt ist. Sie und andere Fahrer wie Lukas Hahn, Aliyyah Koloc und Emma Mäkinen haben unglaubliche Rennsportfähigkeiten gezeigt, und mit der
neuen Kategorie wollen wir die Leistungen junger, talentierter Fahrer in unserem Wettbewerb anerkennen und ihre Fähigkeiten in unserer Serie feiern", wird Rolf Werner, Geschäftsführer von ETRA
Promotion, auf der Webseite der ETRC zitiert.
Daher werden wir 2023 vier Siegerehrungen pro Rennen erleben.
- Gesamtsieger Fahrer ETRC
- Sieger Teamwertung ETRC
- Sieger Promoter‘s Cup
- Sieger Young Driver Champion
Wenn es richtig gut läuft, könnte mach Youngster dreimal auf's Siegertreppchen steigen. Dürfte ihr oder ihm aber nichts ausmachen, ist ja schließlich eine Sportveranstaltung ;-).
(28.02.2023; Quelle: https://www.goodyearfiaetrc.com/news/etra-announces-young-drivers-champion-category)
UPDATE II Truck-Grand Prix 2023 - Rahmenrennen
Truckrace meets Tourenwagensport. Es gibt was für die Augen und die Ohren bei den Rahmenrennen des diesjährigen ADAC Truck-Grand-Prix. Die ADAC GT-Masters sind zu Gast und mit ihnen im GT3-Trimm Audi R8, BMW M4, Lamborghini Hurican, McLaren 720S, Mercedes-AMG und Porsche 911. Weitere Hersteller nicht ausgeschlossen. Mitte Januar hatte der ADAC bekanntgegeben, dass es keine Zusammenlegungen der GT-Masters mit den Prototypen-Cup geben wird. Auch die Anbindung an die DTM wurde ein gutes Stück aufgeweicht. Damit war der Weg frei für den TGP-Termin.
Weitere Infos unter:
https://truck-grand-prix.de/motorsport/#rahmenrennen https://www.adac-motorsport.de/adac-gt-masters/
(28.02.2023; Quelle: ADAC und Internetrecherche)
Rennkalender 2023
Im Dezember veröffentlichte die FIA den Rennkalender für die ETRC 2023. Neben den bekannten acht Veranstaltungsorten kommt 2023 erstmals ein neues Austragungsland dazu. Im polnischen Poznan werden die europäischen Truckracer Ende Juni Neuland betreten.
20/21 Mai: Misano (ITA)
3/4 Juni: Hungaroring (HUN)
10/11 Juni: Slovakia Ring (SVK)
24/25 Juni: Poznań (POL)
15/16 Juli: Nürburgring (GER)
26/27 August: Most (CZE)
9/10 September: Zolder (BEL)
23/24 September: Le Mans (FRA)
30 September/1 Oktober: Jarama (ESP)
(19.12.2022; Quelle: ETRC)
UPDATE Truck-Grand Prix 2023 - Rahmenrennen
Während die französischen Truckracer laut eigenem Rennkalender am
Ring dabei sein werden, steht das restliche Rahmenrennprogramm laut dem veranstaltende ADAC Mittelrhein noch nicht fest. Die Prototypen werden aber wahrscheinlich nicht mehr dabei sein. Sie sollen ab
2023 im neu geschaffenen ADAC DTM Endurance gemeinsam mit den GT-Boliden der ehemaligen ADAC GT Masters antreten. Und diese neue Serie ist laut Recherchen an den Rennkalender der DTM gebunden. Kein
Wunder, denn der ADAC ist seit Ende 2022 neuer Eigentümer der DTM.
(19.12.2022; Quelle: ADAC und Internetrecherche)
ADAC Truck-Grand-Prix 2023
Der Kartenvorverkauf hat begonnen
Ab sofort können auf der Webseite des TGP die Karten für den Truckrace-Saisonhöhepunkt 2023, der vom 13. – 16. Juli stattfindet, bestellt
werden. Ab 25,-- EUR gibt es das Tagesticket. Am anderen Ende der Preisskala liegt mit 300,-- EUR das Erlebnisticket. Letzteres gilt für das komplette Rennwochenende inklusive Mitfahrt in einem
Racetruck.
Das Rennprogramm lehnt sich offensichtlich an 2022 an. Die Franzosen werden im Rahmen des Mittelrhein-Cups antreten und der Prototype Cup Germany zaubern mit seinen V8-Boliden wieder einen Hauch von
Le Mans auf die Kurzanbindung der Grand Prix-Strecke.
Mehr Infos gibt es unter https://truck-grand-prix.de/
(10.11.2022; Foto: TGP)
Jarama 2022 – spannendes
Final unter Spaniens Sonne
Auch wenn der FIA ETRC Meister bereits in Le Mans feststand, bot das Saisonfinale noch einmal spannenden Trucksport. Insbesondere der Kampf um den Vizetitel und der Meistertitel im Promoter‘s Cup
waren noch nicht ausgefochten.
Der Samstag verlief recht geordnet und störungsfrei. Norbert
Kiss fuhr wie gewohnt auf Pole und gewann souverän das erste Rennen vor Jochen Hahn, Antonio Albacete und Sascha Lenz. Beim Reverse-Rennen konnte Polesetter André Kursim bis zum Fallen der Zielflagge
seine Führung behaupten.
Wie es sich für einen guten Spannungsbogen gehört, bot der
Sonntag noch einmal zwei äußerst kurzweilige Rennen. Bereits in der turbulenten Startphase des dritten Rennens kam es zu einer folgeschweren Karambolage. Jochen Hahn war auf den Truck von Sascha Lenz
aufgefahren. Nach einer längeren Rennunterbrechung und der Bergung der beiden Havaristen, war klar, dass nur Sascha Lenz beim Neustart wieder dabei sein konnte. Mit einem vierten Platz und den damit
verbundenen 10 Punkten lagen zwischen Hahn und Lenz nur noch 4 Punkte vor dem Finalrennen. Beim Start zum letzten Rennen der Saison 2022 gewann Téo Calvet den Sprint gegen Polemann Kursim.
Jochen Hahn, vom letzten Platz gestartet, pflügte bereits in der Startphase durch Feld und gewann Position um Position. Ende der ersten Runde kamen sich Kursim und Lenz beim Kampf um die zweite
Position in die Quere. Lenz verlor einige Plätze und fiel später nach einem Dreher leider ganz aus. Damit war Jochen Hahn der Vizetitel sicher. Während Calvet und im Laufe des Rennens auch Kursim
ihre Positionen sichern konnten, entbrannte um den letzten Podiumsplatz, den Steffi Halm innehatte, extrem spannende Positionskämpfe. Diese zogen sich bis zum Überfahren der Ziellinie hin und
entschädigten für das ein oder andere ereignislose Rennen. Steffi Halm fuhr eines ihrer besten Rennen und parierte sämtliche Angriffe der äußerst hartnackigen aber fairen Verfolger. Egal was die
Herren Lacko, Kiss, Lenz und Hahn auch versuchten, Halm hielt dagegen und sicherte sich den letzten Podiumsplatz.
Den Promoter‘s-Cup gewann wie im Vorjahr der junge Franzose
Téo Calvet vor den beiden Briten Jamie Anderson und Shane Brereton. Bester Deutscher in diese Wertung wurde Steffen Faas auf P 4 vor seinem Scania-Markenkollegen Clemens
Hecker.
Bei den Teams gewann klar die Paarung „Revesz & T Sport“
mit den Piloten Kiss und Albacete. Mit deutlichem Abstand folgten „Die Bullen von Iveco“ (Hahn/Halm) dicht gefolgt von „Buggyra ZM Racing“ (Lacko/Calvet) und „Löwen Power“ (Lenz/Brereton).
Wir gratulieren den Meistern 2022 in den Kategorien ETRC, Promoter‘s Cup und der Teamwertung.
Jetzt geht es erst einmal in die Winterpause. Man darf sehr gespannt sein, wer mit welcher Antriebstechnologie 2023 dabei sein wird. Das Regelwerk hat sich diesbezüglich sehr geöffnet.
(03.10.2022; Foto: ETRA/Richard Kienberger)
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Le Mans 2022 - Kiss sichert sich vorzeitig die Meisterschaft
Norbert Kiss dominierte auch in Le Mans und machte den Meisterschaftssack 2022 vorzeitig zu.
Nach dem dritten Rennen war er den direkten Verfolgern Hahn und Lenz uneinholbar enteilt. Wie auch im Vorjahr ließ er seinen Konkurrenten kaum eine reelle Chance. Der Ungar und sein MAN-Truck namens
Balu setzten Rennen für Rennen die Benchmark im europäischen Truckracing. Das sahen auch Jochen Hahn und Sascha Lenz, die das Rennen um den Vizetitel unter sich aus machen, offen und ehrlich ein. In
Frankreich konnte keiner der beiden deutschen Piloten im direkten Vergleich Boden gutmachen – beide erzielten je 35 Punkte. Die anderen deutschen Piloten fuhren mit mehr Frust als Freude nach Hause.
Sowohl Steffi Halm, als auch André Kursim musste in der Meisterschaftstabelle einen Platztausch nach hinten in den Top Ten über sich ergehen lassen. Nutznießer waren Jamie Anderson und Teo Calvet.
Die letztgenannten Truckracer sind auch die direkten Konkurrenten im Promoters Cup. Der junge Franzose Calvet geht aber mit einem guten Polster von 15 Punkten ins Saisonfinale. Mit 12 Zählern sieht
der Vorsprung von Jochen Hahn auf Sascha Lenz ähnlich aus.
Die beiden deutschen Scania-Piloten Steffen Faas und Clemens Hecker mussten sich mit ihren rein privat aufgebauten Rennboliden auch in Frankreich der Realität geschlagen geben. Schließlich fahren die
MAN und Iveco mehr oder weniger offen mit Werksunterstützung. Lediglich die Buggyra-Freightliner basieren ebenfalls auf einem reinen Privatengagement, haben jedoch einen jahrelangen
Entwicklungsvorsprung.
Bereits kommendes Wochenende werden wir in Spanien das Finale der Truckrace-Saison 2022 erleben.
Fotos finden Sie unter anderem auf der Seite der
ETRC.
(27.09.2022; Foto: ETRA/Richard Kienberger)
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Zolder 2022 - Spannender Kampf um den Vitzetitel
Auch im belgischen Zolder führte letzlich an Kiss kein Weg vorbei. Da half auch das tolle Ergebniss von Sascha Lenz in Rennen 1, wo er in der Startphase Polsetter Kiss überrumpelte, nicht viel. Dank
eines fair fahrenden Titelverteidigers, konnte Lenz den Sieg für sich verbuchen. Apropos Sieg, Zolder sah mit Lenz, Hahn, Kiss und Lacko vier verschienden Sieger. Und auch Steffi Halm hatte endlich
mal wieder Grund zur Freude. Im vierten Rennen fuhr sie von Position 9 kommenden auf das Podest (P 3). In der Meisterschaft gab es keine Positionsverschiebungen. Lediglich im Promoters Cup konnte
sich Steffen Faas um eine Position verbessern. Zwei Läufe stehen in der Meisterschaft 2022 noch aus, dann erfolgt die Endabrechnung.
Fotos finden Sie unter anderem auf der Seite der ETRC.
(14.09.2022; Foto: ETRA/Richard Kienberger)
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Most 2022 – Nach der Sommerpause ist (fast) vor der Sommerpause
Auch nach der siebenwöchigen Sommerpause ging es Anfang
September im tschechischen Most weiter – fast wie gewohnt. Fast, weil der französische Truckracer Anthony Janiec wenige Tage vor dem Ende der Sommerpause im Alter von nur 37 Jahren aufgrund
gesundheitlicher Probleme unerwartet verstorben war. Sein Team Lion Truck Racing präsentierte in Most mit Jonathan André den Ersatzfahrer für diese Saison. André war zuvor als Team Manager und Race
Ingenieur bei Lion Truck Racing tätig. Weitere Infos finden Sie auf der Seite der FIA
ETRC.
Zurück zum Renngeschehen: Norbert Kiss holte gewohnt zwei Polepositionen, wenn auch eine nur denkbar knapp, und gewann die beiden Big-Point-Rennen. Den Kampf um die weiteren Plätze fochten
insbesondere Jochen Hahn und Sascha Lenz aus. Bei den beiden Reverse-Grid-Rennen waren die Podien anders besetzt. Doppelsieger war ein sehr gut aufgelegter Jamie Anderson. Bei beiden Rennen
vervollständigten Lokalmatador Adam Lacko (2.) und Iveco-Youngster Lukas Hahn (3.) das Siegerpodest. Für die anderen drei deutschen Piloten (Halm, Faas und Kursim) war der fünfte Lauf zur Truck EM
keine Erfolgsstory. Sie mussten sich mit mageren 5 Zählern (Halm und Faas) beziehungsweise nur einem Punkt (Kursim) zufrieden geben.
Während Kiss seine Führung immer weiter ausbaut, gab es in der Meisterschaftstabelle kaum Veränderungen.
(07.09.2022; Foto: ETRA/Richard Kienberger)
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Nürburgring 2022 – Saisonhighlight in der Eifel
Mitte Juli zog es wieder Scharen von Truckracing-Fans in die Eifel. Bei angenehmen Temperaturen und schönem Wetter bekamen die Fans bei der 35. Auflage des ADAC Truck-Grand-Prix das geboten, worauf sie zwei Jahre verzichten mussten. Während das Industrielager, die einst große Messe rund um die Nutzfahrzeug- und Transportbranche, doch merkliche Lücken aufwies, gab es in Sachen Motorsport volles Programm. Die Rahmenrenner der Prototyp-Cup-Germany boten den Fans genau das, worauf sie ein einigen Jahren wahrscheinlich verzichten müssen. Während der E-Hype immer mehr um sich greift, donnern die flachen Prototypenrennwagen mit 5.6 Liter V8 Saugmotoren über den Ring und hüllen ihn in eine unverwechselbare Klangwolke, die jeden Motorsportfan die Freudentränen in die Augen schießen lässt.
Der Mittelrhein-Cup stand 2022 ganz im Zeichen der französischen Truckmeisterschaft FSSA und löst damit, zumindest für dieses Jahr, die langjährige Tradition der Briten ab. Mehr als souverän gewann der Portogise José Edouardo Rodrigues (MAN), Joungster des truckverrückten Rodrigues-Clans, alle vier Rennen. Der führende Thomas Robineau landete zwar auch in allen vier Rennen auf dem Podium, verlor aber seine Meisterschaftsführung an JE Rodrigues.
ETRC: Freitag und Samstag
Bereits am Freitag wurde die Startaufstellung zum ersten ETRC-Rennen ausgefahren. Wen wundert es, dass auch hier wieder Norbert Kiss die Benchmark setzte und die Poleposition in einen souveränen Sieg
umsetzte. Dahinter ging es gewohnt eng zu. Sascha Lenz musste in aussichtreicher Position das Rennen wegen eines Federbruchs aufgeben. Auf dem Podium landeten neben Kiss Adam Lacko und Jochen Hahn.
Ein anderer Hahn schrieb jedoch an diesem Tag Truckrace-Geschichte. Sohn Lukas, am Ring erstmals 2022 bei einem Rennen dabei, holte beim ersten Tagesrennen den achten Platz und somit die Pole für das
Reverse-Grid-Race. Der 24-jährige zeigte seine ganzen fahrerischen Qualitäten und hielt den stets präsenten dreifachen Europameister Antonio Albacete bis zum Fallen der Zielflagge auf Distanz. Der
erste Sieg in der offiziellen ETRC-Wertung wurde mehr als emotional gefeiert. Ergänzt wurde das Podium durch Steffi Halm, die sich zum Schluss einen drängelnden Norbi Kiss von Hals halten
musste.
ETRC: Sonntag
Erstmals in dieser Saison ging die gezeitete Poleposition nicht an den aktuellen Cahmpion und Meisterschaftsführenden Kiss. In der
Superpole-Session wurden ihm die Zeiten wegen technischer Probleme mit dem Abgas gestrichen. Das Ergebnis ist ein ungewohnter 10. Startplatz. Die Pole ging an Jochen Hahn vor Sascha Lenz. Der
sechsfache Europameister Hahn ließ nichts anbrennen und fuhr einen ungefährdeten Sieg, seinen ersten 2022, nach Hause. Lenz wurde Zweiter vor Antonio Albacete. Das mit Spannung erwartete letzte
Rennen bot wieder Trucksport vom Feinsten. Polesetter Jamie Anderson konnte, wie bereits am Slovakia Ring, seine Position bis zum Überfahren der Ziellinie halten. Dahinter waren jedoch sehr spannende
Positionskämpfe zu sehen. Der aus der dritten Startreihe kommende Kiss konnte zwar bis auf den zweiten Platz vorfahren, dann war aber auch für den Champion Schluss. Steffi Halm sicherte sich den
letzten Podiumsplatz.
In der Meisterschaftstabelle gab es ordentlich Bewegung. Neuer Zweiter ist Jochen Hahn vor Sascha Lenz. Aber auch dahinter ging es rauf und runter.
Im Promoters Cup hat sich der zuletzt recht glücklose Franzose Téo Calvet wieder an die Spitze gekämpft und damit die beiden Briten Anderson und Brereton auf die Verfolgerplätze verwiesen. Lukas Hahn
liegt nach seinem ersten Auftritt bereit auf dem siebten Platz in dieser Wertung.
Aufgeschnappt:
Bereits am Slovakia Ring verkündete der Promoter ETRA, dass ab 2023 auch alternative Antriebe (z.B. Elektro und Hybrid) in der ETRC zugelassen sind. Hersteller und Zulieferer werden dazu aufgerufen,
entsprechende Antriebskonzepte für den Trucksport zu unterstützen. Wie eine Balance of Performance (BoP), also eine mögliche Vergleichbarkeit der verschiedenen Antriebskonzepte aussehen könnte, ist
genauo offen, wie eine Einteilung oder Wertung dieser im Rennen.
Weitere Fotos finden Sie hier:
https://drive.google.com/drive/folders/1if3gri2yGAJNTRVCPIR6c3uTsNJkSZm4
(18.07.2022; Bilder: Detlef Kentscher)
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Slovakia Ring 2022 -
Kiss enteilt der Konkurrenz
Am ersten Juliwochenende traf man sich bei hochsommerlichen Temperaturen zum dritten Schlagabtausch in der Slowakei. So sehr sich auch die Topverfolger Sascha Lanz und Jochen Hahn bemühten,
Seriensieger Norbert Kiss ließ ihnen keine Chance. Zwei Pole, drei Siege und ein zweiter Platz machen 59 von 60 möglichen Punkten. Besser geht es eigentlich nicht. Der Mann des Wochenendes war jedoch
der britische MAN-Pilot Jamie Anderson. Er gewann nicht nur sein erstes Rennen in der ETRC und fuhr sein bisher bestes Ergebnis nach Hause, sondern erreichte in dem Promoters-Cup die maximale
Punktzahl von 60 Zählern. Genug um seinem Landsmann Brereton die Führung zu entreißen. Großes Thema bei Temperaturen von weit über 30 Grad waren neben der Kühlung des Antriebs die Reifen. Doch die
Goodyear-Einheitsreifen hielten der Prüfung stand. Während Norbert Kiss an der Spitze langsam enteilt, balgen sich Sascha Lenz und Jochen Hahn um den zweiten Platz in der Meisterschaft. Beide trennen
13 Punkte mit Vorteil für Sacha Lenz.
Nach vorn ging es auch für Scania-Pilot Steffen Faas. Er beendete alle vier Rennen in den Punkten. Für Buggyra-Joungster Calvet war der Slovakia Ring dagegen erneut ein Wochenende zum Abhaken. Der
junge Franzose kann momentan nicht an seine Performance vom Saisonstart anknüpfen.
Mitte Juli startet dann der Truck-Grand-Prix am Nürburgring.
(05.07.2022; Foto: ETRA/Richard Kienberger)
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Hungaroring 2022 – Kiss
ist nicht zu stoppen
Lokalmatador Norbert Kiss war bei seinem Heimrennen Mitte Juni wieder mal bestens aufgelegt. Beiden Polepositionen ließ er wie gewohnt Siege folgen. Auch die beiden Reverse-Grid-Races liefen nach
seinem Wunsch – fast zumindest. Beim zweiten Samstagsrennen, kam es in der ersten Runde zu mehreren heftigen Kollisionen. Ein Rennabbruch war die Folge. Beim Neustart fehlten unter anderem Kiss, Hahn
und Albacete. Rennsieger wurde Adam Lacko, der in Ungarn in Topform unterwegs war und in Sachen Punkteausbeute sich nur Kiss geschlagen geben musste. Dank des dezimierten Starterfeldes kamen alle
Piloten die durchhielten, bei diesem Rennen in den Genuss von Meisterschaftspunkten. So auch Scania-Neuling Clemens Hecker und Reinert-Ersatz Martin Gibson. Letzterer vertrat in Ungarn René Reinert,
der aufgrund einer Schulterverletzung pausieren musste. Zweiter wurde André Kursim, der allen Angriffen eines Sascha Lenz Paroli bieten konnte.
In der noch jungen Meisterschaftstabelle gab es bis auf den
Führenden Kiss auf alle Top Ten-Plätzen Veränderungen. Sascha Lenz löste Jochen Hahn als Nr. 2 ab. Und auch Lacko und Albacete tauschten ihre Plätze. Der Spanier, der in Ungarn seinen 500. Start in
einem Truckrennen feierte, konnte als Folge des Unfalls im Rennen 2 nicht mehr an die Topform in Italien anknüpfen. Auch Steffen Fass hatte bis auf den tollen fünften Platz im zweiten Samstagsrennen
kaum Grund zur Freude. Technische Probleme bremsten ihn aus.
Die einzige Dame im Feld, Steffi Halm, fuhr in allen vier Rennen souverän in die Punkte und belegt aktuell den sechsten Tabellenplatz.
Neuer Leader im Goodyear-Cup ist der Brite Shane Brereton,
der den in Ungarn weit unter Wert geschlagenen Téo Calvet auf den zweiten Platz verdrängte.
(15.06.2022; Foto: imagesk.net)
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Misano 2022 –
Saisonauftakt unter Italiens Sonne
16 Racetrucks waren am vorletzten Maiwochenende dem Aufruf der FIA ETRC nach Misano gefolgt. Als Race by race-Starter vervollständigte Thomas Robineau aus Frankreich die 15 permanenten Teilnehmer.
Als es erstmals um die Topzeiten ging, war allen Truckracern klar, der amtierende Meister Norbert Kiss macht dort weiter, wo er letztes Jahr aufgehört hat. Am Ende hatte er zwei Pole und zwei Siege
sowie eine dritten und achten Platz auf seiner Habenseite.
Aber auch für Jochen Hahn und Sacha Lenz lief es rund. Beide landeten mehrfach auf dem
Treppchen und sicherten sich in der noch jungen Meisterschaftstabellen die Plätze 2 (Hahn) und 3 (Lenz). Auch der viertplatzierte Spanier Antonio Albacete konnte zwei Pokale mit nach Hause nehmen und
liegt nur wenige Punkte hinter den Top 3. Mit einem kleinen Respektabstand folgt Steffi Halm (Platz 5). Die beiden Freightliner-Piloten Calvet und Lacko liegen nach den vier Rennen in Misano
punktgleich auf den Plätzen sechs und sieben. Es folgt René Reinert, Anthony Janiec und André Kursim.
Während Steffen Faas in der ETRC-Wertung ein Pünktchen sammeln konnte, musste sich Markenkollege Clemens Hecker mit Punkten im Promoters-Cup (Grammer Truck-Cup) zufrieden geben. Für Hecker sind die
Rennen jedoch auch Testfahrten. Schließlich ist sein nagelneuer Truck erst kurz zuvor fertig geworden.
In der Teamwertung gibt es auch keine Überraschungen. Kiss und Albacete führen hier souverän
vor der Paarung Hahn/Halm. Dahinter folgen Lenz/Brereton vor den Buggyra-Boys Calvet/Lacko.
(30.05.2022; Foto: imagesk.net-rakuerschner@gmx.net - Bussgeld-/Strafrecht)
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Preview Saison 2022 – Teil 2
Kommendes Wochenende geht es in Italien endlich
wieder los. Die offiziellen ETRC-Testfahrten am Nürburgring, Anfang April, fielen einem Wintereinbruch zum Opfer. Zwei Wochen später trafen sich zwölf Pilotinnen und Piloten in Zolder und testeten
ihre 2022er Rennboliden auf einer regulären Rennstrecke. Mit dabei war auch Scania-Neuling Clemens Hecker. Sein Truck wurde in Tschechien erstmals der Öffentlichkeit präsentiert
(Foto).
Nur wenige Tage später veröffentlichte die ETRC die
offizielle Nennliste der Permanentstarter und der Teilnehmer in der Teamwertung. Unter den 15 gemeldeten gab es keine echten Überraschungen. Alle sieben deutschen Teilnehmer des Vorjahres sind auch
2022 wieder mit dabei. Die Franzosen werden durch Janiec und Calvet vertreten. Mit Brereton und Anderson gehören auch wieder zwei Briten zum Starterfeld. Vervollständigt wird dieses durch die
nationalen „Einzelkämpfer“ Albacete, Rodrigues, Lacko und natürlich Titelverteidiger Kiss.
In der Teamwertung werden die Amtsinhaber Kiss/Albacete von den Paarungen Hahn/Halm, Calvet/Lacko und Lenz/Brereton gejagt werden.
In Misano werden wir sehen, wer die „Winterpause“
am besten genutzt hat. Mit Spannung dürfte auch das Abschneiden des neuen Scania vom Team Hecker Racing erwartet werden.
Wie auch die Jahre zuvor, werden alle Rennen auf fiaetrc.com im Live-Stream gezeigt.
(16.05.2022; Foto: imagesk.net)
Preview Saison 2022 – Teil 1
Die Saison 2022 wird, so die Planung der ETRC, am 21. Mai in Misano starten und endet Anfang Oktober mit dem 8. Lauf in Jarama. Wenn diesmal nichts dazwischenkommt, wird nach zwei Jahren Pause auch
die Eifel wieder Schauplatz des legendären Truck-Grand-Prix sein.
Die Einschreibefrist für die Saisonstarter endet am 22. April. Doch schon jetzt deuten sich einige Veränderungen an. Joungster Aliyyah Koloc (Buggyra-Freightliner) wird dieses Jahr in der ETRC nicht dabei sein. Ihr Truck wurde an das französische Team VTR verkauft und wird dort in der nationalen Truckmeisterschaft eingesetzt. Der britische Champion Ray Smith erwarb einen weiteren Freightliner-Hauber. Ob wir ihn damit in der ETRC sehen werden, hat er uns noch nicht verraten.
Gesetzt
sein dürften die deutschen Piloten Jochen Hahn, Sascha Lenz, Steffi Halm, André Kursim, René Reinert und Steffen Faas. Letzterer wird 2022 nicht der einzige Scania-Pilot sein. Clemens Hecker wechselt
ebenfalls ins Scania-Lager, nachdem er einige Jahre einen MAN pilotierte. Auch wenn die meisten Piloten auf ihr Vorjahrsmodell vertrauen, präsentieren sich einige Trucks in neuem Design. Sascha Lenz
und auch Steffen Faas präsentieren in den sozialen Medien bereits ihre Renngeräte in der 2022er Edition.
Am
Nürburgring wird der zweite Iveco des Schwabentruck Teams von einer weiteren Rennlady pilotiert: Emma Mäkinen heißt die 24-jährige Truckdebütantin, die seit ihrem 15. Lebensjahr im Motorsport
unterwegs ist. Wer denkt, den Familiennamen kenne ich doch, liegt richtig. Papa Mika Mäkinen fuhr viele Jahre in der ETRC.
Weiter geht es im zweiten Teil.
(06.04.2022; Foto: Team Tankpool24 / Steffen Faas)
Finale in Misano - Kiss holt sich seinen dritten Titel
Beim Saisonfinale Mitte Oktober zeigte sich Italiens Küstenregion um Misano von seiner besten Wetterseite. Tabellenführer und Meisterschaftsanwärter Norbert Kiss sicherte sich mit seiner 10. Poleposition ideale Voraussetzungen, um bereits beim ersten von vier Matchbällen seine dritte Meisterschaft unter Dach und Fach zu bringen. Das erste Rennen überquerte er zwar als Sieger, wurde aufgrund einer Zeitstrafe aber als zweiter, hinter Sieger Sascha Lenz gewertet. Die 15 Punkte reichten dem Ungarn, um sich die Startnummer 1 für die Saison 2022 zu sichern. Doch auch der neue Vizemeister Sacha Lenz und der sechsfache Champion Jochen Hahn zeigten in Italien noch einmal eindrucksvoll, dass sie Siegfahrer sind. Lenz feierte zwei Siege, Hahn einen plus zwei weitere Podiumsplätze. Mit von der Partie war auch Sohn Lukas Hahn (Iveco). Die nächste Generation aus dem Hause Hahn fuhr in allen vier Rennen in die Punkte. Sein bestes Resultat war ein sensationeller vierter Platz beim dritten Rennen. Nicht nur die Platzierung an sich war beachtenswert, sondern auch wie er mit dem Druck von Verfolger Sascha Lenz umging. Der junge Iveco-Pilot parierte bis ins Ziel alle Angriffe des neuen Vizemeisters. Der Lohn ist ein toller siebter Platz beim Goodyear-Cup und ein 14. Platz in der Europameisterschaft. Beachtlich, da Hahn Junior nur bei zwei Läufen angetreten war. Den Cup gewann der Brite Shane Brereton (MAN) vor Téo Calvet (Freightliner). Der 20-jährige Franzose hatte ausgerechnet in Le Mans keine ETRC-Punkte einfahren können, da er in der französischen Meisterschaft angetreten war.
Das letzte Podium der Saison 2021 war fest in deutscher Hand. MAN-Pilot Sascha Lenz siegte vor Reine Reinert und Steffi Halm (beide Iveco). Für beide war es ein
versöhnlicher Abschluss einer nicht immer einfachen Saison. Genauso wie Jochen Hahn, ging es für Halm und Reinert in Misano in der Meisterschaftswertung einen Platz nach vorne. Ein rabenschwarzes
Wochenende erlebte der dreifache Saisonsieger Andre Kursim (Iveco). Der Don’t Touch Racing-Pilot sah nur einmal die Zielflagge und das außerhalb der Punkteränge. Der einzige Scania-Pilot im Feld,
Steffen Faas, hatte sich mit seinem neuen Truck sportlich etwas mehr erhofft, als den 13 Gesamtrang (23 Punkte) und den dritten Platz im Goodyear-Cup. Vielleicht waren die Erwartungen im Debütjahr
auch zu hoch. Zudem war das Rennglück nicht immer auf seiner Seite. In Sachen Auftritt und Markenpräsenz gehört sein Team aber schon jetzt zur Topliga. Laut Boxenfunk könnte er 2022 aber
Marken-Verstärkung bekommen. Clemens Hecker, punktelos in der ETRC und achter im Goodyear-Cup, will 2022 seinen MAN gegen einen Scania tauschen.
In der Teamwertung siegte mehr als deutlich die MAN-Paarung Kiss/Albacete (Team Titan) vor Hahn/Halm (Die Bullen von Iveco) und Lacko/Calvet (Buggyra Racing/Freightliner). Lenz und Anderson, die für
Löwen Power/MAN an den Start gegangen waren, mussten sich knapp geschlagen mit dem vierten Rang zufriedengeben.
(17.10.2021; Foto: FIA ETRC/Richard Kienberger)
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Le Mans und Jarama 2021 – Kiss setzt sich ab, dahinter ist es spannend
Ende September fand der Lauf im französischen Le Mans statt. Da dort auch Rennen zur französischen Truck-Meisterschaft (FFSA) ausgetragen wurden, musste sich Buggyra aufteilen. Lacko trat als Einzelkämpfer in der ETRC an, während Calvet und Koloc in der nationalen Meisterschaft an den Start gingen. Und das mit sehr großem Erfolg. Téo Calvet gewann mit klarem Vorsprung seine ersten Truckmeisterschaft und verwies die Altstars Antonie Janiec und Thomas Robineau auf die Plätze. Genauso beachtlich ist der fünfte Meisterschaftsrang der erst 17jährigen Debütantin Aliyyah Koloc.
In der ETRC feierte Jochen Hahn seinen ersten Sieg in einem Big-Point-Rennen. Zwar hatte Kiss die Poleposition herausgefahren, doch eine Strafe versetzte ihn in die
zweite Startreihe. Über Platz drei kam der ungarische Tabellenführer aber nicht hinaus. Am Ende des Wochenendes war es aber erneut Norbert Kiss, der die meisten Punkte (48) seinem Konto gutschreiben
konnte. In der Laufwertung folgten mit knappen Abstand Jochen Hahn (44) und Sascha Lenz (40). Letzterer übernahm damit wieder den zweiten Tabellenplatz. Andre Kursim war fast das ganz Wochenende
unauffällig unterwegs. Beim letzten Rennen am späten Sonntagnachmittag nutzte er die erste Startreihe und fuhr einen souveränen Sieg nach Hause.
Nur eine Woche später stand Jarama auf dem Programm. Norbert Kiss tat das, was er am besten kann: Polepositionen (2), Siege (2) und Punkte (53) sammeln. Und Andre Kursim setzte dort an, wo er in Le Mans aufgehört hatte. Er gewann das Reverse Grid-Rennen am Samstag. Kursim und das Podium (3. Platz) trafen am Sonntag erneut aufeinander. Von dem Gewinn der französischen Meisterschaft angespornt, feiert Téo Calvet (Freightliner) am Sonntag seinen ersten Rennsieg in der ETRC. Und auch Teamkollegin Aliyyah Koloc schien beseelt von ihrem tollen Abschneiden in der französischen Truck-Liga FFSA und erreichte am Sonntag erstmals die Superpole und beendete das folgende Rennen auf einem tollen neunten Platz.
Während Kiss nur noch ein Totalausfall beim Finale in Italien den Titel rauben kann, sind die Plätze dahinter noch längst nicht vergeben. Gleiches gilt für die
Teammeisterschaft. Die Titanen Kiss und Albacete dürften nicht mehr zu stoppen sein. Doch bei Buggyra, Löwen Power und den Bullen von Iveco ist das Fell noch längst nicht verteilt. Ähnliches Bild
beim Goodyear Cup. Brereton und Calvet werden den Titel unter sich ausmachen. Um den letzten Podiumsplatz kämpfen Faas und Anderson.
Es wird also richtig spannend beim Saisonfinale an der italiensichen Adriaküste.
(09.10.2021; Foto: FIA ETRC/Richard Kienberger)
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Zolder 2021 – Jochen Hahn im Wechselbad der Gefühle
Jochen Hahn erlebte beim dritten Lauf im belgischen Zolder ein Wechselbad der Gefühle. Sein Speed war grundsätzlich gut. Dennoch war der
Samstag ein Desaster. Aufgrund von Overspeed beim ersten Rennen rutschte Hahn vom zweiten auf den zwölften Platz. Auch beim zweiten Tagesrennen war kein Punkt drin. Der Sonntag brachte die Wende.
Wenn auch mit etwas Rennglück, da Polesetter Norbert Kiss aufgrund eines Verstoßes gegen die Park fermé-Regeln auf den letzten Startplatz verbannt worden
war. Die Chance ließ sich Jochen Hahn nicht entgehen und sah erstmals in dieser Saison als Führender die Zielflagge.
Der Mann der Saison ist jedoch Norbert Kiss. In Sachen Speed ist der Ungar schon recht dominant und so verwundert es auch nicht, dass er die
Meisterschaftstabelle anführt. Auf Position zwei ist inzwischen Buggyra-Pilot Adam Lacko gelandet, der in Belgien einen Soieg und zwei zweite Plätze einfahren konnte. Die tschechische Renntruppe
hatte in Belgien mit Lacko und Calvet zwei Podiumsfahrer im Team. Der 20-jährige Teo Calvet, der in Zolder zweimal auf dem Podium stand, führt zudem den
Goodyear-Cup inzwischen souverän an. Während es in der Teamwertung keine Bewegung gab, hat sich bei der Fahrerwertung einiges getan. Sascha Lenz rutschte auf den dritten Meisterschaftsrang ab.
Von einer Vorentscheidung in Sachen Meisterschaft kann aber noch lange nicht gesprochen werden. Es bleibt also spannend. Apropos Meisterschaft. Mit Beendigung des
dritten Laufes sind die Vorgaben der Regularien für eine Meisterschaftswertung erfüllt. Selbst wenn alle weiteren Läufe abgesagt würden, es gibt einen Meister 2021.
(19.09.2021; Foto: FIA ETRC/Richard Kienberger)
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Most 2021 – Lenz und Kiss dominieren den 2. Lauf
Während sich die Konkurrenten das Leben gegenseitig schwer machten, zeigten Norbert Kiss aber auch Sascha Lenz beim zweiten
Aufeinandertreffen der XXL-Racer ihre Klasse. Der Star war jedoch Norbert Kiss, der dreimal als Sieger abgewunken wurde. Eine nachträglich aufgebrummte Zeitstrafe beim zweiten Tagesrennen am Samstag
ließ ihn auf den dritten Platz abrutschen. Sieger am grünen Tisch war André Kursim, der kurz vor der Ziellinie von Norbert Kiss etwas zu unsanft von der
Spitzenposition verdrängt wurde. Später korrigierte die Rennleitung das Ergebnis der Zieldurchfahrt. Es änderte jedoch nichts an der Tatsache, dass Norbert Kiss der Mann der Stunde oder gar der Saison ist.
Jochen Hahn wird den Lauf in Most schnell vergessen wollen. Technische Probleme ließen den Meister kaum in Fahrt kommen. Da half auch die Poleposition vom Sonntag nicht viel. 11 Punkte Gesamtausbeute
passen nicht zu dem sechsfachen Champion, der in Most zwei Rennen vorzeitig beenden musste und in der Meisterschaft auf einem ungewohnten fünften Platz liegt. Gefreut haben dürften ihn die Performance seines Sohnes Lukas, der bei seinem Renndebüt 2021 zweimal
in die Punkte fuhr. Auch für Teamkollegin Steffi Halm lief es nicht ganz rund. Auch sie musste ihren Iveco-Racetruck bei einem Rennen vorzeitig abstellen.
Sehr gut lief es hingegen für den Franzosen Teo Calvet. Der junge Pilot in Buggyra-Diensten beendete alle vier Rennen in den Punkten, darunter auch ein Podiumsplatz.
Damit hat er sich in der Gesamtwertung auf den siebten Platz nach vorne gefahren.
In der Teamwertung führt nach wie vor die Paarung Kiss/Albacete.
(01.09.2021; Foto: FIA ETRC/Richard Kienberger)
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Mercedes-Benz powered by
MAN
Das Regelwerk der FIA lässt dies bereits seit der Saison 2015 zu.
Motor und Truckhersteller müssen nicht zwangsläufig identisch sein. Da die Topmotoren aber häufig mit direktem oder indirektem Werkssupport zu den Teams gelangen, fand dies bisher zumindest bei den
Leasingtriebwerken nicht statt. Die Topteams haben alle mehr oder wenig offen kommuniziert vom Werk geleaste Motoren. Ausnahme sind die Buggyra-Freightliner. Die Motoren hören auf den Namen Gyrtech
Race Power und werden bei Buggyra aufgebaut. Die Basis stammt von Caterpillar.
Eine neue Kombination gibt es seit diesem Jahr. Ryan Smith, fünffacher britischer Meister und bisher dem Hause MAN verbunden, kaufte einen Mercedes-Racetruck des Teams MB-Motorsport. Dabei handelt es
sich um das 2019er-Einsatzfahrzeug von Norbert Kiss. Die Powerunit stammt jedoch aus dem Hause MAN. Hierbei handelt es sich um einen Motor, der dem Briten gehört und nicht der allerneusten
Ausbaustufe der Werkstriebwerke entspricht.
(22.08.2021; Quelle und Foto: Ryan Smith/Smith TruckSport)
Neues aus dem Regelwerk 2021
Die FIA ETRC hat ihr sportliches Regelwerk ab dieser Saison ein wenig geändert.
Auch wenn es sich nur um wenige Änderungen handelt, sind sie doch tiefgreifender Natur. Vor der
Corona-Pandemie war es keine Frage, dass die Anzahl der ausgetragenen Rennveranstaltungen (Läufe) genug Einzelrennen ergaben, um am Ende einer Saison einen Meister küren zu können. Doch mit dem
Ausbruch der weltweiten Pandemie änderte sich vieles. Im Jahr 2020 fielen fast alle Rennen aus. Erstmals in der Geschichte der Truck-Europameisterschaft reichten die wenigen ausgetragenen Rennläufe
(2) nicht für eine Meisterschaft aus. Damit sich dies nicht noch einmal wiederholen sollte, fand die Eintagesveranstaltung mit drei Rennen an einem Tag Einzug in das sportliche Reglement. Sein Debüt
sollte das neue Format im Juli 2021 auf dem Nürburgring feiern. Beide Renntage wären als eigenständiger Lauf gewertet worden. Hintergrund ist, dass laut Reglement für eine Meisterschaft mindestens
drei Läufe (Veranstaltungen) ausgetragen werden müssen. Die klassische Zweitagesveranstaltung mit insgesamt vier Rennen gilt als ein Lauf. Hätte der Truck-Grand-Prix stattfinden können, wäre die
Meisterschaft 2021, mit dem ersten Lauf in Ungarn und den beiden Läufen am Ring, bereits gesichert.
(08.08.2021; Quelle: FIA ETRC)
Unwetterkatastrophe in der Eifel:
Truck-Grand-Prix 2021 abgesagt
Weitere Infos finden Sie hier:
Der Termin für das nächste Jahr steht bereits fest: 15 - 17. Juli 2022.
(16.07.2021; Quelle/Foto: Truck-Grand-Prix.de)
Hungaroring 2021 – Die Spiele sind eröffnet
Endlich gab es wieder Truckracing. Am zweiten Juni-Wochenende startete bei hochsommerlichen Temperaturen die diesjährige Truck-EM am
ungarischen Hungaroring. Bis auf Antony Janiec waren alle permanenten Starter vor Ort: 13 Racer und 2 Racerinnen. Lokalmatador Norbert Kiss wurde seiner Rolle mehr als gerecht. Beide Polepositionen
gingen an ihn und er gewann auch alle Rennen, fast alle. Knapp vor Halbzeit des ersten Durchlaufs verlor sein MAN an Ladedruck und somit an Leistung. Der bis dato Führende musste seinen Truck
abstellen. Nutznießer war Sascha Lenz, der aus P 2 gestartet war. Er fuhr einen souveränen Sieg nach Hause. Überhaupt war Lenz in Topform und punktete in alle drei Rennen äußerst erfolgreich. Am Ende
krönte er sich zum ersten Meisterschaftsführenden der Saison 2021. Da halfen Kiss auch nicht seine zwei Siege am Sonntag. Dass es nur drei Rennen waren lag an einem kapitalen Startunfall beim Rennen
Nr. 2. In der ersten Kurve wurde der aus der ersten Startreihe kommende Steffen Faas umgedreht. Er nahm wieder Fahrt auf doch in der folgenden Linkskurve schoss er stehenden Rädern in die
Leitplanken. Faas blieb zum Glück unverletzt, aber die Streckenbegrenzung konnte nicht mehr rechtzeitig hergestellt werden. Bis in die frühen Morgenstunden wurde an dem schwer gezeichneten Scania
gearbeitet, dann war er wieder rennbereit. Ursache für den Ausritt war wohl eine Folgedefekt des vorausgegangenen Drehers.
Am Sonntag wurden die Karten neu gemischt. Die Protagonisten waren aber die gleichen. Kiss und Lenz teilten sich die erste Startreihe. Das Rennen ging gesittet über die Bühne. Mit Spannung wurde das
letzte Rennen erwartet. Wieder tauschten die ersten Acht die Startpositionen, was in der Regel für Action sorgt. Doch diesmal blieb die Startphase unfallfrei aber nicht spannungsfrei. Steffi Halm
startete aus der Pole und fuhr eines ihrer besten Rennen. Bereits nach kurzer Zeit hatte Sie die Herren Lacko und Kiss im Schlepptau. Gegen den Ungarn war kein Kraut gewachsen. Er ging an Lacko und
kurze Zeit später auch an Steffi Halm vorbei. Nun setzte Lacko nach. Doch alle Überholversuche konnte die Deutsche parieren. Trotz des langsameren Trucks rettete sie den zweiten Platz denkbar knapp
über die Ziellinie. Nach dem Rennen lobte sie die Fairness des tschechischen Freightliner-Piloten. Jochen Hahn spielte an diesem Wochenende noch nicht die gewohnte dominante Rolle. Mehr als P 4 in
der noch jungen Meisterschaft war nicht drin.
(17.06.2021; Foto: Mit freundlicher Genehmigung FIA ETRC/Richard Kienberger)
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Starterfeld 2021 steht – Alle Zeittrainings und Rennen im Live-Stream
14 Piloten und 2 Pilotinnen haben sich als permanente Teilnehmer in die Liste der FIA ETRC eingetragen. Die meisten sind alte Bekannte. Neu im Feld der Permanenten sind Aliyyan Koloc, 16-jährige
Tochter des Buggyra-Patriarchen Martin Koloc und der Brite Tom O`Rourke (MAN). Vier Iveco-Racetrucks treten gegen drei Freightliner, einen Scania und acht MAN-Boliden an. Nach Adam Riese stellen die
Münchner demnach die Hälfte des Starterfeldes. Wenn es darum geht, wer die meisten Racetrucks auf die Räder gestellt hat, kommt man um Jochen Hahn und seine Mannschaft nicht herum. So gut wie alle
Iveco-Trucks und auch ein nicht unerheblicher Teil der MAN-Armada wurde in der Hahnschen Truckschmiede in Altensteig aufgebaut. Jochen Hahn, der fast jede Saison mit einem Neubau antritt, sammelt
seine alten Trucks nicht, er verkauft sie, meistens zumindest. Und ein Großteil bevölkert noch heute die Rennstrecken Europas. Sie alle tragen das Hahnsche Gen in sich.
Mercedes-Benz ist bereits seit 2020 nicht mehr mit dabei. Nachdem Norbert Kiss und auch Hauptsponsor tankpool24 Anfang 2020 die Sternentruppe verlassen hatten, wurde es sehr still um Markus Bauer und sein Team MB Motorsport. Sie hatten auf privater Basis mit zwei Mercedes-Racetrucks über Jahre den größten LKW-Hersteller der Welt auf den Rennstrecken vertreten. War schon zu aktiven Zeiten die Werksunterstützung mehr als bescheiden, zog sich Mercedes-Benz nach dem Aus des Teams auch von der Unterstützung der FIA ETRC komplett zurück. Trucksport scheint Mercedes-Benz Trucks aktuell nicht mehr auf ihrer Agenda zu haben.
Eine gute Nachricht für alle Truckrace-Fans, die nicht live vor Ort sein können. Das Zeittraining samt Superpole und alle Rennen werden auf der Webseite und den Social Media Kanälen der ETRC via Live Stream übertragen.
(08.06.2021, Quelle: FIA ETRC)
Saisonstart verschoben
Ursprünglich sollte es Im Mai in Misano mit der ETRC-Saison 2021 losgehen. Da die Italiener aber gern mit Zuschauern planen wollen und die Corona-Lage dies aktuell nicht sicher hergibt, musste der Start am 22. Mai 2021 verschoben werden. Das Misano-Event soll nun am 16. - 17. Oktober stattfinden und wäre nach jetziger Planung der Saisonabschluss.
Der Startschuss fällt nun am 12. Juni am ungarischen Hungaroring.
(13.04.2021; Quelle: FIA ETRC)
ETRC wird grün
Bereits letztes Jahr haben die ETRA mit dem ADAC Mittelrhein und die FIA ihren Vertrag zur Ausrichtung der FIA Truck Europameisterschaft
(ETRC) bis ins Jahr 2025 verlängert. Damit kann der Promotor der ETRA (European Truck Racing
Association) einen weiteren Schritt in Richtung Zukunft des europäischen Trucksports gehen. Der gesamt Automobilsport muss sich immer mehr den drängenden Fragen der
Umweltverträglichkeit stellen. Da bleibt auch der Trucksport nicht außen vor. Die Transportbranche steht vor einem ökologischen Umbruch. Der wird zwar nicht so rasant gehen, wie bei den PKW, aber
auch hier stehen die Zeichen auf Zukunftstechnologie. Dem will sich auch die ETRC nicht entziehen und wird ab dieser Saison auf modernen und nachhaltigen Bio-Diesel (HVO) setzen. Dieser ist nicht nur
wesentlich sauberer und weißt eine gute Ökobilanz auf, sondern auch leistungsfähiger als der klassische mineralische Dieselkraftstoff. Auch wenn der zukünftige Lieferant und Partner der ETRC noch
nicht offiziell genannt wird, können sich Interessierte beispielsweise auf folgenden Internetseiten über den Öko-Diesel informieren:
biofuel-express.com
wikipedia.org
(13.04.2021; Quelle: FIA ETRC)
ADAC plant Truck-Grand-Prix als Hybrid-Event
Corona fordert auch 2021 seinen Tribut. Doch der Veranstalter ist guter Dinge, dass der TGP 2021 im Juli stattfinden kann. Wenn die Verantwortlichen in der Verwaltung mitspielen, sogar mit einigen Zuschauern.
Alles was nicht unmittelbar mit den Rennen zur ETRC zu tun hat, wird dieses Jahr jedoch nicht stattfinden.
Dazu der ADAC:
Vor Hintergrund der dynamischen Pandemieentwicklung mit einhergehenden Kontaktbeschränkungen müssen die Fans des ADAC Truck-Grand-Prix in diesem Jahr leider auf die beliebten Trucker-Camps, das
Truck-Rock-Open-Air-Festival, das offene Fahrerlager sowie die Fachmesse verzichten. Vorbehaltlich der behördlichen Genehmigung kann aber eine begrenzte Anzahl an Zuschauern zugelassen
werden.
Nähere Infos finden Sie auf der Seite des TGP.
(04.04.2021; Quelle und Foto: ADAC Truck-Grand-Prix)
FIA ETRC 2021 - der vorläufige Rennkalender
Die Organisatoren der Truck-EM haben den vorläufigen Rennkalender für die Saison 2021 veröffentlicht. Demnach sind sieben Rennevents vorgesehen. Sollte Corona nicht einen dicken Strich durch die Planung machen, werden wir am Ende der kommenden Saison wieder Meister küren können. Das war 2020 erstmals in der langen Geschichte des europäischen Truckracing nicht der Fall. Die lediglich sieben ausgetragenen Einzelrennen waren schlicht zu wenig für eine FIA Meisterschaft.
22/23 Mai: Misano, ITA
12/13 Juni: Hungaroring HUN
17/18 Juli: Nürburgring, GER
28/29 August: Most, CZE
11/12 September: Zolder, BEL
25/26 September: Le Mans, FRA
2/3 Oktober: Jarama, ESP
(17.11.2020; Quelle: FIA ETRC)
Corona beendet Saison vorzeitig - auch Misano ist abgesagt
Am 30.10.2020 vermeldete der ETRC-Promoter die Absage des letzten verbliebenen Rennlaufs 2020. Dieser sollte Mitte November im italienischen Misano stattfinden.
Angesichts der steigenden Corona-Zahlen, war dies vom Veranstalter und der ETRA jedoch nicht mehr zu halten. Nun konzentriert man sich auf das kommende Jahr und versucht einen Rennkalender auf die
"Räder" zu stellen. In Zeiten wie diesen, kein leichtes Unterfangen.
Ob die Zwei-Event-Meisterschaft 2020 überhaupt als solche gewertet werden kann, ist zumindest fraglich. Im gültigen sportlichen Regelwerk konnten wir dazu keine Aussagen finden.
(01.11.2020; Quelle: ETRC)
Hungaroring 2020 – Kiss dominiert beim Heim-GP
Am 17./18.10.20 ging es vor den Toren Budapests zum zweiten Lauf der diesjährigen FIA ETRC. Zwei ETRC-Pilotinnen und neuen Piloten hatten den
beschwerlichen Weg nach Ungarn auf sich genommen oder nehmen können. In Zeiten einer immer heftigeren Corona-Pandemie kein leichter Weg. Tabellenleader Sascha Lenz fehlte genauso wie René Reinert und
André Kursim. Sie konnten oder wollten das Risiko einer möglichen Quarantäne nicht riskieren oder bekamen ihre Teams nicht zusammen. Auf dem Hungaroring ging es wettertechnisch äußerst herbstlich zu.
Die Ränge blieben wegen Corona leer. Der Rennsamstag war kalt und verregnet. Es war die Zeit von Regenspezialist Adam Lacko, der Pole und einen Sieg im Big-Point-Race seinem Konto gutschreiben
konnte. Die Rennen wurden unter gelb gestartet, soll heißen Überholverbot. Es ging im Großen und Ganzen recht gesittet zu, was auf alle vier Rennen zutraf. Nach Rennen 1 begann die Norbi Kiss-Show.
Der Ungar spielte sein Heimvorteil sehr gekonnt aus und gewann die drei folgenden Rennen, nein er dominierte sie, ähnlich wie bei der digitalen Meisterschaft. Auf den weiteren Plätzen oder Punkten
folgen Adam Lacko und Jochen Hahn. Doch das vierte Rennen bot endlich mal wieder tolle Positionskämpfe und somit spannenden Motorsport, zumindest hinter dem enteilten Norbert Kiss.
Da einige Protagonisten fehlten, gab es in der Tabelle viele Positionsveränderungen. Nur Steffi Halm behielt ihren fünften Rang. Alle anderen Positionen in der Top Ten wurden neu belegt. Norbi Kiss
führt nun vor Adam Lack und Jochen Hahn. Lenz liegt bereits abgeschlagen auf dem vierten Rand. Neuzugang Steffen Fass lieferte sich zum Teil spannende Positionskämpfe und konnte sich in der
Meisterschaftstabelle auf den siebten Platz schieben. Im Goodyear Cup, zuvor Promoters Cup, liegt er auf Titelkurs.
Wer die Rennen noch einmal sehen möchte, dem sei der Youtube-Kanal der ETRC empfohlen.
Wenn Corona dem nicht noch einen Strich durch die Rechnung macht, erleben wir das Saisonfinale der ETRC-Kurzmeisterschaft 2020 Mitte November an der herbstlichen Adriaküste Italiens.
(19.10.2020, Foto: ETRC/Richard Kienberger)
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Le Mans auch abgesagt
Schweren Herzens mussten die Veranstalter auch das Rennevent in Le Mans streichen. Damit stehen nur noch Ungarn (Hungaroring) und Italien (Misano) auf dem wackeligen Rennkalender.
(03.10.2020; Quelle: FIA ETRC)
Zolder und Jarama für 2020 abgesagt
Aufgrund der Corona-Einschränkungen hat die ETRC die Läufe in Zolder und Jarama absagen müssen. Sie sollen 2021 nachgeholt werden. Auch die anderen Rennen sind noch nicht sicher. Wir halten Sie auf
dem Laufenden.
(05.09.2020; Quelle: FIA ETRC)
Most 2020 – Turbulenter Start in die Saison 2020
Unter den strengen gesundheitlichen Auflagen, welche der Corona-Pandemie geschuldet sind, starteten die Truckracer in ihr erstes analoges Rennen der Saison
2020.
Die digitale Meisterschaft gewann der Gamer und Sim-Spezialist Norbert Kiss, gefolgt von Sascha Lenz und Teo Calvet. Doch die virtuelle Meisterschaft war ja nur der Platzhalter, bis die echten Trucks
wieder auf die Rennpisten durften. Und das war alles andere als sicher. Doch am letzten Augustwochenende war es dann im tschechischen Most endlich soweit. 13 Herren und zwei Damen hatten sich für die
erste Ausfahrt der XXL-Racer angemeldet. Darunter auch zwei ETRC-Debütanten: Lukas Hahn, Sohn von Jochen und Aliyyah Koloc, 16-jährige Tochter von Buggyra-Boss Martin Koloc.
Die erste Duftmarke, in Form der Superpole, setze dann auch mal gleich der virtuelle Champ 2020. Norbert Kiss und sein neu aufgebauter MAN fuhren auf die Poleposition und von der auch gleich mal in Richtung ersten Saisonsieg. Jochen Hahn und Sascha Lenz vervollständigten das erste Podest. Auch am Sonntag ließ Kiss nichts anbrennen und bestätigte sein Topform: Pole vor einem bärenstarken Sacha Lenz und dem Meister Jochen Hahn. Doch das Rennen geriet aufgrund heftiger Regenfälle zu einer Geduldsfrage. Nachdem sich etliche Trucks von der Piste verabschiedet hatten, wurde das Rennen unterbrochen. Zu diesem Zeitpunkt lag der Polsetter souverän in Führung. Erst mit etlichem Zeitverzug ging es zum Neustart. Auch hier behielt der Ungar die Nerven und die Führung. Erst eine defekte Scheibenbremse bremste ihn massiv ein. Nutznießer waren Sascha Lenz und Adam Lacko, die in der Addition der beiden Rennhälften an dem Ungarn vorbeizogen. Lacko war es auch, der am Vortag das zweite Tagesrennen vor Sascha Lenz und Jochen Hahn für sich entscheiden konnte. Und so verließ Sascha Lenz in der Addition als erster Tabellenleader Most. Auf den weiteren Plätzen folgen Norbert Kiss, Adam Lacko und auf dem ungewohnt vierten Platz erst Jochen Hahn. Vizemeister Antonio Albacete muss gar mit dem achten Platz und nur 5 Pünktchen zufrieden sein. Punktgleich folgen Lukas Hahn und Steffen Faas. Für den einen, Hahn Junior, war es das erste Rennen in der ETRC, für den anderen, Steffen Fass, das ersten Rennen mit seinem neuen Scania. Steffi Halm liegt mit 20 Meisterschaftszählern auf Rang fünf der noch jungen Meisterschaft. Das vierte Rennen viel übrigens aufgrund der langen witterungsbedingten Zeitverzögerung ins Wasser.
(05.09.2020; Foto: FIA ETRC/Richard Kienberger)
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ETRC meets E-Sport
Die FIA ETRC startet bereits Ende Mai in die 2020er Rennsaison - zumindest digital. Promotor ETRA hat auf Basis des im vorherigen Jahr auf den Markt gebrachten
ETRC-Games nun die digitale Meisterschaft eröffnet. Die Meisterschaft umfasst 8 Läufe. Die virtuellen Rennen, die auf den bekannten Plattformen der ETRC live übertragen werden, finden immer sonntags
statt. Gestartet wird um 17:30 Uhr mit dem Training. Ab 18:00 Uhr gibt es dann 2 Rennen. In den Cockpits der Simulatoren sitzen echte Truckracer. Denn nur die dürfen an der virtuellen Meisterschaft
teilnehmen. Titelverteidiger Jochen Hahn ist jedoch nicht dabei. Er sagte bereits bei der Präsentation des neuen Iveco S-Way-Racetrucks, dass Digitalrennen (noch) nicht sein Ding sein. Jüngster
Teilnehmer, besser Teilnehmerin, ist Aliyyah Koloc. Die noch 15jährige Freightliner-Pilotin hat in den letzten Monaten etliche Rennkilometer im Simulator zurückgelegt und könnte für die ein oder
andere Überraschung gut sein. Schließlich ist sie ein echter Digital Native. Doch auch André Kursim, Teo Calvet und Sascha Lenz gehören dieser Generation an. Als Geheimtipp dürfte Norbert Kiss
gelten, der bekanntlich mit der digitalen Rennerei seine Motorsportkarriere begonnen hatte.
Mehr Infos rund ums Thema finden Sie unter fiaetrc.com/digital.
Alle Infos samt Starterfeld zum digitalen Saisonstart in Ungarn finden Sie hier.
(22.05.2020; Quelle: ETRC; Foto: Screenshot FIA ETRC)
17 Racetrucks gehen an den Start – wenn er denn kommt
Am 15.05.2020 gab die ETRC das neuste Update bekannt. Wie zu erwarten, musste der Rennkalender wieder ein wenig dem Corona-Virus angepasst
werden. Das Rennen in der Tschechei ist nun auch endgültig passé, während der Lauf auf dem Hungaroring auf Mitte Oktober verschoben werden musste. Also stehen noch 6 Rennevents auf dem Kalender
2020.
Interessant ist die Nennung der permanenten Starter. 18 Piloten auf 17 Trucks haben sich bei der FIA ETRC angemeldet. Nicht mehr mit dabei ist das MB Motorsport-Team, welches viele Jahre die Marke
mit dem Stern auf den Pisten vertreten hat. Top-Pilot Norbert Kiss tritt mit einem ungarischen MAN-Team an und tankpool24 ist der neue Hauptsponsor von Steffen Faas, der einen nagelneuen Scania in
die ETRC einbringt. Alle drei waren mal bei MB unter Vertrag. Bei Buggyra erhält Teo Calvet seine Chance. Ansonsten gibt es kaum Neuigkeiten. Wenn, wurde diese bereits hier verkündet.
(16.05.2020)
ADAC Truck-Grand-Prix 2020 komplett abgesagt
Dass der ursprüngliche Juli-Termin nicht zu halten war, lag auf der Hand. Die Regierung hatte schließlich alle Großveranstaltunge
bis Ende August untersagt. Fans, die gehofft hatten, dass der TGP zu einem späteren Termin nachgeholt wird, wurde am 23.04.2020 auf den Boden der Tatsachen zurückgeholt. Der Veranstalter hatte das
Aus für 2020 verkündet. Das größte Truck-Event des Jahres ist einfach zu aufwendig in der Organisation, um es einfach zu verschieben. Zudem ist nicht klar, ob ein möglicher Ersatztermin nicht auch
gefährdet wäre. Das gute ist, der neue Termin steht bereits fest, wenn die FIA diesen bestätigt. Vom 16. - 18. Juli 2021 soll die 35. Ausgabe des Eifelklassikers über die Bühne gehen. Weitere Infos
gibt es hier.
Die anderen Rennveranstaltungen der ETRC 2020 sind noch nicht gecancelt.
(23.04.2020; Infos und Abbildung ADAC TGP)
FIA ETRC muss Kalender aufgrund von Covid-19 erneut anpassen
Wie zu erwarten war, wird das Rennen in Italien verschoben. Wenn die FIA zustimmt, wird Misano das Saisonfinale austragen. Neuer Termin ist der 14./15. November. Auch
die Veranstaltungen in Le Mans und Jarama wurden neu terminiert. Jarama wird demnach am 26./27. September und Le Mans am 03./04. Oktober ausgetragen. Die Termine sind noch unter Vorbehalt, da die FIA
noch zustimmen muss. Der Saisonauftakt ist nach jetziger Planung am 06./07. Juni auf dem Slovakia Ring. Sollte auch dieser Termin ins Wasser fallen käme eine Woche später der Hungaroring zu Ehren.
Sollte Corona auch hier einen Strich durch die Rechnung machen, wäre der Truck-Grand-Prix am Nürburgring am dritten Juliwochenende am Zuge.
(03.04.2020; Quelle: FIA ETRC)
Norbert Kiss und MB-Motorsport gehen getrennte Wege
Am 26.03.2020 meldete Norbi Kiss auf seiner Facebookseite, dass er nach 4 Jahren das Team MB-Motorsport verlässt. Der Wechsel kommt recht unerwartet. Schließlich verkündete MB-Motorsport noch
am 17. Januar, dass man 2020 mit Norbert Kiss und einem neuen Fahrer an den Start gehen wird.
Sein Ziel, den dritte EM-Titel in der ETRC, schaffte Kiss bei dem deutschen Mercedes-Benz-Team nicht. Die Hoffnungen auf einen werksgetunten Topmotor erfüllten sich für das Privatteam offensichtlich
nicht. In Sachen Motorleistung konnte das Sternenteam nie an die Toptrucks der anderen Hersteller heranreichen. Die beste gemeinsame Meisterschaftsplatzierung war der 3. Rang im Jahr 2017.
Offen ist, wer den Fahrerplatz von Norbert Kiss bei MB-Motorsport einnehmen wird. Bereits zuvor hatte Sponsor Tankpool24 nach 9 Jahren das Team gewechselt. Der Mineralölkonzern unterstützt ab 2020
das neue Scania-Team von Steffen Faas.
Norbert Kiss hingegen kehrt zu seinen Truck-Wurzeln zurück und wird mit dem neuen ungarischen Révész Truck Racing Team auf einem MAN an den Start gehen. Hinter dem Team steckt das ungarische
Logistikunternehmen Révész Group. Auf Basis des Lenz MAN-Racetrucks aus dem Jahr 2018 bauen die Ungarn das neue Renngerät auf. Für Norbi Kiss dürfte der Markenwechsel gute Erinnerungen
hervorrufen. Schließlich gewann er beide Titel auf Trucks aus dem Hause MAN. Und auch damals fuhr er für ein ungarisches Team.
(28.03.2020; Quelle: Facebook/Kiss Norbi; Foto: ETRC/Richard Kienberger)
Aus Trucksport Bernau (TSB) wird T Sport Bernau
Das britische MAN-Team T Sport und Lutz Bernau machen ab 2020 gemeinsame Sache. Doch damit steht auch ein Wachwechsel an.
Lutz Bernau wird die Leitung an Tim Frost und Melanie Derflinger übergeben, die schon länger eine eingespieltes Team im Truckrace sind. Lutz Bernau und TSB Urgestein Egi Bartmann werden eine
Aufsichtsfunktion übernehmen, wie es in der Pressemitteilung heißt. Im Cockpit des englisch dominierten Teams wird mit Antonio Albacete einer der erfolgreichsten Truckracer Platz nehmen. Klar, dass
bei so viel Neuem auch der MAN-Racetruck nicht alt sein darf. T Sport Bernau wird einen komplett neuen MAN-Racetruck auf die Räder stellen.
(15.03.2020; Quelle: T Sport Bernau)
Corona wirbelt auch den ETRC-Kalender durcheinander
Es war nicht anders zu erwarten. Nachdem der Coronavirus weltweit für drastische Einschränkungen sorgt, mussten auch die Funktionäre der FIA/ETRA/ETRC reagieren. Der Saisonauftakt Ende April in
Ungarn wurde gestrichen. Als Ersatztermin wurde der 13./14. Juni ins Auge gefasst. Hier fehlt aber noch das OK der FIA. Der erste Lauf wird demnach am 23./24. April im italienischen Misano
ausgetragen werden, wenn Corona mitspielt.
Bei der momentanen Lage ist jedoch nichts sicher. Ticketinhaber werden den Preis umfänglich erstattet bekommen.
(15.03.2020; Quelle: ETRC)
Buggyra gibt der Motorsportjugend eine Chance
Die Verpflichtung von Teo Calvet war ja schon eine Überraschung. Er übernimmt den 2019er Truck von Stammpilot
Adam Lacko, der mit einem komplett neu aufgebauten Freightliner-Racetruck an den Start geht. Das Einsatzfahrzeug von 2018 wird ab Mitte der Saison (eventuell schon am Nürburgring) von Alliyah Koloc
pilotiert. Der Grund warum die junge Dame nicht früher starten darf,ist ihr jugendliches Alter. Sie feiert erst Anfang Juli 2020 ihren 16. Geburtstag und vorher gibt es keine Rennlizenz. Die Tochter
des Buggyra-Patrons und zweifachen Truck-Meisters Martin Koloc wechselt von den Karts dann direkt in die XXL-Klasse. Das Team erklärt, dass beide Joungster ohne großen Druck in die Serie einsteigen
können. Wichtig ist es, Rennerfahrung zu sammeln. Das gilt natürlich in erster Linie für Alliyah Koloc. Teo Calvet, Sohn der Truckrace-Institution Fabien Clavet, kann ja trotz seiner jugendlichen 18
Jahre bereits auf eine Rennkarriere bei den Trucks zurückblicken – diverse Rennsiege eingeschlossen.
Die bisherige Nr. 2 bei Buggyra, der Brite Oly Janes, kehrt zurück auf die Insel und wird dort die Buggyra-Fahnen hochhalten.
Doch auch Lukas Hahn wird nach seinem Superdebüt beim Mittelrhein-Cup 2019 wohl das ein oder andere ETRC-Rennen bestreiten.
Apropos Mittelrhein-Cup. Dieser wird 2020 erstmals von den Machern der französischen Meisterschaft organisiert und durchgeführt. Klar, dass er auch als Lauf zur französischen Truckmeisterschaft
zählt. Volle Starterfelder sind garantiert. Wieviel Platz da noch für die Briten und sonstige Starter bleibt, ist momentan fraglich.
(23.01.2020; Foto: Buggyra: Es zeigt die beiden jungen Piloten mit ihren Vätern; v.l. Martin Koloc, Teo Calvet, Fabien Calvet und Alliyah Koloc )
Dakar 2020 – nach Afrika und Südamerika folgt die arabische Wüste
Ursprünglich war die Rallye Paris-Dakar eine afrikanische Wüstenrallye. Gestartet wurde in Paris. Per Schiff setzte die Rallyekarawane nach Afrika über, wo dann das eigentliche Abenteuer begann. Quer durch diverse afrikanische Staaten bis zur senegalesischen Hauptstadt Dakar führte die Rallyeroute in den Jahren 1978 – 2007. Als aufgrund von Terrorwarnungen die Sicherheit der Organisatoren und Teilnehmer nicht mehr gewährleistet werden konnte, wurde der südamerikanische Kontinent Austragungsort (2009-2019) der nun nur noch Dakar genannten Marathonrallye. Für dieses Jahr hatten sich die Organisatoren des Veranstalters A.S.O. eine neue Spielwiese einfallen lassen. Die saudischen Wüsten und Steppen des Nahen Ostens waren vom 05. – 17. Januar 2020 Austragungsort der 42. Auflage des Wüstenklassikers. Nach Afrika und Südamerika hatte die Dakar mit Saudi-Arabien nun ein neues Kapitel aufgeschlagen. Als Motorsportbühne für eine Rallye war die Gegend durchaus geeignet, als menschenrechtspolitische Bühne dann doch weniger. Der Sport wurde offensichtlich mal wieder für eine Imagepolitur eines zwielichtigen Staates missbraucht. Da lassen anderen Sportgroßereignisse grüßen, die ebenfalls dem Ruf des Geldes gierig folgten und folgen.
Die Dakar war schon immer eine internationale Veranstaltung. Dieses Jahr waren als Teilnehmer, Veranstalter und Supporter knapp 70 Nationalitäten vertreten. Klar, dass die Franzosen mit 109 aktiven Motorsportlern das Gros stellten. Es folgten 75 Spanier und 50 Niederländer. Unsere Fahnen wurden von 8 Teilnehmern hochgehalten. Und wenn wir schon bei Zahlen sind, hier noch eine: 13 Frauen stellten sich als Teilnehmerinnen der Herausforderung Dakar 2020. Und das in einem Land, wo Frauen erst seit kurzem Auto fahren dürfen. Doch zurück zum Sport.
Laut Veranstalter gingen nach der technischen Abnahme 114 Motorräder, 23 Quads, 83 Autos, 45 SSVs und 46 Trucks in den Wettbewerb.
Die Gesamtdistanz betrug knapp 7.500 Kilometer, wobei rund 4.700 Kilometer in Wertung zurück gelegt wurden. Das Terrain in Saudi-Arabien kam der Ur-Rallye Paris-Dakar schon sehr nah. Rund zwei Drittel der führten über sandiges Geläuf – Wüsten. Neben der Ausdauer spielte die Navigation wieder eine größere Rolle.
Prominentester Neuzugang bei den Autos war Ex-Formel 1-Star Fernando Alonso, der für das südafrikanische Gazoo-Racing-Team auf einem Toyota Hilux an den Start ging. Der Spanier zahlte Lehrgeld zeigte aber auch enormes Potenzial bei den Einzelwertungen. Letztlich kam er bei seinem Debüt auf einem tollen 13. Platz ins Ziel. Die Autowertung gewann sein 57-jährige Landsmann und mehrfache Dakar-Sieger Carlos Sainz auf einem Mini-Buggy. Echte News gab es bei den Motorrädern, wo erstmals mit Ricky Brabec ein Amerikaner sich in die Siegerliste der Dakar eintragen konnte. Zudem brachte er auch Honda nach einer langen Durststrecke wieder auf die Siegerstraße zurück.
Wer bei der 2020er-Auflage der Dakar auf einen neuen Sieger bei den Trucks hoffte, wurde nur beim Namen der Crew erhört.
Gegen die Kamaz-Macht war und ist einfach kein Kraut gewachsen. Wenn einer der blauen Brigade einmal patzen sollte, sind gleich zwei bis drei andere Kamaz-Boliden zur Stelle. Dieses Jahr war es Andrey Karginov mit der Startnummer 511, der ab der vierten Wertungsprüfung die Führung übernahm und diese bis ins Ziel souverän ausbaute. Der
Sieger der 2014er-Dakar hatte auf seinen Teamkollegen Anton Shibalov, der vor dem Weißrussen Siarhei Viazovich (MAZ Sportauto) den zweiten Platz einfuhr, fast eine Dreiviertelstunden Vorsprung.
Der beste Nichtrusse war der Tscheche Martin Macik, der erstmals auf einem Iveco Hauber für das Big Shock-Racing-Team unterwegs war. Er landete auf dem fünften Platz vor dem Niederländer Janus von
Kasteren, der für das De Rooy-Team die Kohlen aus dem Feuer holen musste. Teamchef Jan De Rooy konnte verletzungsbedingt nicht starten. Der einzige
deutsche Trucker, Mathias Behringer vom South Racing Team, landete mit dem MAN auf dem 26. Platz. Zugutehalten muss man dem neunfachen Dakar-Teilnehmer, dass er als Support-Truck für das Team South
Racing unterwegs war. Schnelle Hilfeleistung war da mehr gefragt, als Topzeiten in der LKW-Wertung. Dafür war sein MAN SX auch technisch nicht ausgelegt. Er diente in erster Linie als schnelles
Ersatzteillager.
Auch 2021 wird Saudi-Arabien wieder Dakar-Austragungsort sein. Die Scheichs haben sich dank Petrodollars das Wüstenspektakel längerfristig gesichert. Und wenn man den Aussagen vieler Teilnehmer
glaubt, ist diese Entscheidung, zumindest rein motorsportlich betrachtet, auch nicht die verkehrteste. Moralische Bedenken wurde da sicherlich hinten angestellt.
Ob sich 2021 ein echter Kamaz-Gegner finden wird, ist zumindest fraglich.
Hier geht es zum RedBull-Film über die siegreichen Kamaz Trucks.
Ergebnisse Trucks – Top Ten:
Pos. |
Nr. |
Crew |
Team |
1 |
511 |
Andrey Karginov Andrey Mokeev Igor Leonov |
Kamaz Master |
2 |
516 |
Anton Shibalov Dmitri Nikitin Ivan Tatarinov |
Kamaz Master |
3 |
503 |
Siarhei Viazovich Pavel Haranin Anton Zaparoshchanka |
MAZ-Sportauto |
4 |
501 |
Dimitry Sotnikov Ruslan Akhmadeev Ilgiz Akhmetzianov |
Kamaz Master |
5 |
504 |
Martin Macik Frantisek Tomasek David Svanda |
Big Shock Racing |
6 |
505 |
Janus von Kasteren Marcel Snijders |
Petronas Team de Rooy |
7 |
502 |
Ales Loprais |
Instaforex Loprais Praga |
8 |
528 |
Aliaksei Vishneuski Maksim Novikau Andrei Neviarovich |
MAZ-Sportauto |
9 |
521 |
Patrice Garrouste Szymon Gospodarczyk Petr Vojkovsky |
Fesh Fesh R-Sixteam |
10 |
512 |
Teruhito Sugawara Yuji Mochizuki Hirokazu Somemiya |
Hino Team Sugawara |
(21.01.2020; Text: WS; Foto: Flavien Duhamel / RedBull Content Pool)
tankpool24 in der nächsten Saison zur FIA-ETRC mit einem SCANIA Renntruck
Im zehnten Jahr der Truckracing-Historie von tankpool24 bringt der europaweit agierende Mineralöl- und Tankkarten-Anbieter die bei Truckern und Fans gleichermaßen beliebte
schwedische Traditionsmarke SCANIA auf die Rennstrecken Europas.
Zu diesem Zweck entsteht aktuell in Zusammenarbeit mit FAAS Truckracing aus einer ursprünglich serienmäßigen SCANIA-Zugmaschine der S-Serie ein kompromissloser Rennbolide für tankpool24-Racing.
Dessen Herzstück besteht aus einem in Holland entwickelten SCANIA-Rennmotor mit rund 13 Litern Hubraum, beeindruckenden 5.500 Newtonmeter Drehmoment und bis zu 1.200 PS.
„Wir sind froh, mit tankpool24 einen Hauptsponsor gefunden zu haben, der bereits über viele Jahre Truckracing-Erfahrung verfügt und es uns ermöglicht, nun mit SCANIA in der FIA-Europameisterschaft zu
fahren“, sagt Steffen Faas, gleichzeitig Teamchef und Rennfahrer des neuen Teams. tankpool24-Geschäftsführer Klaus Kiunke sieht der neuen Saison positiv entgegen und freut sich nach dem auslaufenden
Vertrag mit MB Motorsport (Mercedes) auf die neue Aufgabe: „Der Support der vielen SCANIA-Fans ist überragend und wir können es kaum erwarten, die ersten Rennkilometer unter die Räder zu
kriegen“.
Bekannt wurde Steffen in der FIA ETRC 2017 als Fahrer des Teams Schwabentruck beim Truck-Grand-Prix auf IVECO – und natürlich 2018 als Fahrer von tankpool24 auf Mercedes. Der beliebte Schwabe aus der
Region Pforzheim ist im wahrsten Sinne „SCANIA-verrückt“ und kann es kaum erwarten, mit tankpool24 auf seiner Lieblingsmarke in die neue Saison zu starten.
Motorsport-Vita Steffen Faas:
- 2004 Superracer bei Seat und SAT1 sucht Rennfahrer
- 2005 ADAC VW Polo Cup 10. Platz
- 2006 ADAC VW Polo Cup 4. Platz
- 2007 VLN SEAT Cup Meister
- 2009 DMV BMW Tourenwagen-Challenge
- 2015 KTM X-Bow-Battle Race by Race (2 Rennen)
- 2016 KTM X-Bow-Battle Meister, Aufbau des X-Bow-Teams
- 2017 KTM X-Bow-Battle Meister
- 2017 FIA ETRC Race by Race (2 Rennen)
- 2018 FIA ETRC Grammer Truck Cup Vizemeister
tankpool24-Racing (MB Motorsport / Mercedes-Benz) - 2020 FIA ETRC tankpool24-Racing (Faas Truckracing / SCANIA)
(08.11.2019; Text: tankpool24; Foto: Walter Steinbrech)
Teo Calvet startet 2020 für Buggyra
Teo Calvet, Sohn des Truck Race-Intimus Fabien Calvet, wechselt von der französichen Meisterschaft 2020 in die ETRC. Der junge Franzose war durch seinen Vater bereits sehr früh mit dem
Truckrace-Bazillus befallen. Zuletzt war er in Diensten des Lion Racing Teams unterwegs und bewegte den gelben MAN äußerst erfolgreich. Ab kommenden Jahr wird er also die tschechische Buggyra-Truppe
deutlich verjüngen.
(08.11.2019; Text und Foto: Walter Steinbrech; Quelle: Truckracing.de)
Sie suchen News, die keine mehr sind oder wollen einfach mal rumstöbern in der jüngeren Truck-Race-Geschichte? Dann sind Sie im Pit-Stop-Archiv genau richtig. Dort finden Sie die Pit-Stop-News der vergangenen Jahre.