Pit-Stop Specials

Bandit Big Rig Series – Truckracing made in USA

Die erste reguläre amerikanische Truckrennserie (GTRA) startete Ende der 1970er Jahre in den USA. Angeblich sollen die beiden Trucker-Kultfilme „Ein ausgekochtes Schlitzohr“ (1977) und „Convoy“ (1978) der Auslöser gewesen sein. Legendär war das Bobtail 500-Rennen auf dem Pocono Raceway, einem für US-Rennstrecken typischen großen Rennoval. Bis zu 30 dreiachsige Sattelzugmaschinen kämpften auf Serienreifen mit über 200 km/h um Positionen und Pokale. Schon damals gab es eine schnelle Lady im Cockpit eines Renntrucks. Ihr Name war Shawna Robinson und ihre Trucks hatten pinkfarbene Farbakzente. Steffi Halm lässt grüßen! Doch über die Jahre veränderte sich die Serie ständig und verlor an Einfluss. 1993 fiel dann die letzte Zielflagge für ein Truckrennen unter dem GTRA-Label. Auch in den Folgejahren gab es hier und da Truckrennen, doch die waren meist lokaler Natur und hatten mit einer echten Rennserie wenig zu tun.

 

STRANA – Trucksportexport aus Deutschland

Anfang der 2000er, in Europa hatte sich längst eine professionelle Truck-Rennserie etabliert, gab es im Mutterland des Truckrace einen neuen ernsthaften Versuch, eine Truckrennserie zu etablieren. Mit Unterstützung aus Germany plante eine Truck- und Motorsport-begeisterte Truppe, eine neue Truckserie namens STRANA an den Start zu bringen. Ein silberfarbener Mercedes-Benz Superrace-Truck aus der Euroserie wurde eigens in die USA verfrachtet, um dort für die schnellen Laster Werbung zu machen. Als nächster Schritt wurden unter der Aufsicht des deutschen Truckingenieurs Andreas (Andy) Winkel mehrere baugleiche Haubertrucks aufgebaut.
Trotz potenter Unterstützer, viel Marketingengagement und einigen Großsponsoren kamen die wenigen Silhouetten-Prototypen mit Detroit Diesel-Einheitsmotoren und viel Renntechnik unter der Kunststoffhaut nie über Demorennen hinaus. Noch bevor die Serie eine erste Rennsaison unter die Räder nehmen konnte, gingen die Motoren aus. Anders hingegen in der virtuellen Welt der Computerspiele. Dort donnern die zweiachsigen STRANA-Trucks noch heute über diverse Rennstrecken.

 

Champ Truck World Series: Ein neuer Anfang war gemacht.

Unter dem unbescheidenen Label Champ Truck World Series sollte im Jahr 2015 der europäische Truckrace-Bazillus erneut auf die USA übertragen werden. Wieder war Europa-Support mit an Bord. Fabien Calvet, Intimus der europäischen Truckrace-Szene, sollte der Garant für ein gutes Gelingen sein. Das Motto lautete: Real Racing, Real Tracks, Real Big Trucks! American Feeling gepaart mit einfacher und kostengünstiger Technik plus eine Prise Marketing samt namenhaften Seriensponsoren sollte möglichst viele Teams in die Startreihen spülen. Gefahren wurde auf klassischen Rennstrecken. Doch das als Minimum avisierte Dutzend kam nicht einmal ansatzweise zustande und so verloren sich die wenigen Racetrucks auf den Rennstrecken. Auch temporäre Fahrerunterstützung aus Europa half nicht weiter. Von Anfang an mit dabei war auch eine Abordnung des ungarischen Oxxo-Racing-Teams. Eigens aus Europa wurde ein Volvo-Hauber in die USA verfrachtet und bestritt dort als Truck Race Team USA mit ungarischen Piloten einige Rennen. Doch auch das konnte das Ende der Serie nicht verhindern. Zu wenige Teams und Trucks plus Differenzen hinter den Kulissen ließen die Serie nie richtig in Fahrt kommen. Mitten in der zweiten Saison mussten die Champ Truck-Macher das Handtuch schmeißen, nachdem rund 2/3 des äußerst überschaubaren Starterfeldes keine Lust mehr verspürten und der Serie den Rücken kehrten.

Die Bandit Big Rig Series beerbt die Champ Trucks

Doch bereits kurze Zeit später war von einer neuen Serie die Rede. Erstaunlich, nicht wenige Akteure waren zuvor bei den Champ Trucks unterwegs. Nur deren Macher sowie die meisten Seriensponsoren und auch die Unterstützer aus Europa waren dieses Mal nicht mit an Bord. Mitte 2016 startete die Bandit Big Rig Series, die dem Unternehmer und Truckracer Craig Kruckeberg gehört. Auch die meisten Seriensponsoren gehören zum Kruckeberg-Firmenkonsortium (www.kruckebergindustries.com/portfolio), was eine gewisse Abhängigkeit zumindest vermuten lässt. Um klar zu stellen, wer der Boss ist, lautet Kruckeberg’s-Racename bescheiden „The Godfather“. Mit der Startnummer 55 pilotiert er einen Ford-Hauber.

Die Testsaison wurde auf kleineren und somit zuschauerfreundlicheren Oval-Rennstrecken der östlichen USA ausgetragen. Für alle Beteiligten war schnell klar, eine neue Truckracing-Serie war geboren. Die Trucks, allesamt Hauber, sind recht einfach gestrickt und erinnern an die Rennboliden der australischen Supertruck-Serie oder betagter US-Hauber im britischen Renneinsatz. Alles was teuer ist, ist schlicht verboten. Das war auch bei der Champ Truck World Series nicht anders, auf deren technischen Grundlagen die Bandit-Trucks basieren.

Dank großzügiger Seriensponsoren, die zum Teil auch mit eigenen Teams und Fahrern dabei waren, erhielten die Weekend-Winner 2018 satte 10.000 Dollar Siegprämie. Da wundert es nicht, dass die Bandits Zuwachs bekamen. Bereits in den beiden ersten kompletten Rennsaisons 2017 und 2018 waren die Starterfelder ganz ordentlich gefüllt. Gaststarter aus anderen US-Serien oder Promis aus der Truckszene füllten zudem das ein oder andere Starterfeld zusätzlich.

Während die bisherigen Austragungsorte maximal 400 Meilen um Nashville, Tennessee lagen, planten die Serienmacher für 2019 eine Ausweitung in den Westen der USA. Obwohl daraus dieses Jahr nichts wird, sieht der 2019er Kalender insgesamt 12 Rennveranstaltungen in den östlichen Bundesstaaten vor.

Unter den Piloten finden sich bisher viele Amateurmotorsportler mit großem Herz und schwerem Bleifuß. Viele kommen aus der Transportbranche oder dem Zuliefererbereich. Profirennfahrer sind die Ausnahme. Die Punktevergabe war 2018 aus europäischer Sicht kompliziert, aber durchaus fair. Nicht der Sieger erhielt zwangsläufig die meisten Punkte, sondern der Fahrer, welcher die meisten Positionen im Rennen erkämpft hatte. Ab 2019 werden die Punkte jedoch, wie in den meisten Motorsportserien, ausschließlich nach Zieldurchfahrt verteilt. An jedem Wochenende gibt es mehrere Rennen, die in Sachen Punkten jedoch unterschiedlich gewertet werden. Und auch das Zeittraining geht in Sachen Meisterschaftszähler nicht leer aus. Das Rennprozedere unterscheidet sich vom bekannten ETRC-Standard. In Übersee kommt die Show nicht zu kurz. Ein Rennen jagt das nächste und auf den Ovalpisten sind Überholmanöver die Regel. Beim Bandit Shootout fahren jeweils zwei Bandit-Trucks direkt gegeneinander. Der Sieger dieses Sprintduells erhält jedoch nur ein Pünktchen, ist aber eine Runde weiter. So ist auf der Piste fast immer was los. Action ist garantiert.

Und genau nach diesem Motto verlief das erste Saisonevent 2019 am 23. März auf dem Mobile International Speedway in Alabama. 18 Trucks gingen an den Start. Es gab zum Teil sehr heftigen Lackaustausch samt einiger Totalausfälle. Doch die eigentliche Überraschung war ein 21-jähriger Newcomer aus Europa. Bendeguz Molnar aus Budapest wurde von seinem Oxxo-Team in die USA geschickt, wo er erstmals einen Volvo Hauber der Bandit-Series pilotierte. Er verblüffte die gesamte US-Konkurrenz und verließ Alabama als erster Tabellenleader 2019 samt 10.000 $ Siegprämie. Auch beim zweiten US-Auftritt Ende April auf dem Myrtle Beach Speedway in South Carolina fuhr er auf das Podium und verteidigte die Meisterschaftsführung. Molnar, der erst 2016 im Suzuki Swift Cup Motorsportluft schnupperte, unterstrich damit, dass er trotz seiner Jugend ein ernstzunehmender Truckracer ist. Im Laufe der Saison kam er jedoch nicht mehr zum Einsatz. Der Champion 2019 ist kein Unbekannter in der amerikanischen Serie. Mit Ricky Rude (Peterbilt, Nr. 14) gewann ein US-Truckracer der ersten Stunde des neuen US-Truckracings die Rennsaison 2019 – wie auch 2017 und 2018. Ricky Rude ist damit der Jochen Hahn der USA.

Wer nicht live vor Ort ist, kann die gesamte Veranstaltung im Internet via Livestream verfolgen. Zudem werden die Streams später in den sozialen Medien (Youtube) abgelegt. Wer dort oder auf der typisch amerikanisch gemachten Webseite mal vorbeischaut, wird feststellen, dass die Racetrucks von dem hohen technischen aber auch optischen Standards der FIA ETRC oder auch den Serien in England,  Frankreich oder Brasilien noch ein Stück entfernt sind. Am ehesten vergleichbar sind die Boliden der US-Serie mit denen der niederländischen Truckserie DTR. Auch hier steht bezahlbarer familiärer Trucksport im Focus. Vielleich ist es aber genau das, was die Amerikaner lieben und mögen. Aktuell sieht es so aus, als wenn die rustikalen Bandits in den USA eine Motorsport-Zukunft haben.

 

Bandit Racetruck – Technisches Regelwerk:

  • Zweiachsige Sattelzugmaschinen der großen Klasse 7 oder 8, welche in den USA oder Kanada mit mindestens 1000 Einheiten verkauft wurden
  • Maße
    Radstand: 3,6 – 4,5 m
    Höhe: 2,3 – 3,2 m inkl. Auspuff
    Gewicht: 5,2 – 6,3 t inkl. Fahrer; Gewichtsverteilung: 60:40 (vorne/hinten)
  • Dieselmotoren (Viertakter) mit 10 – 16 Liter Hubraum; Einzel-Turbolader (keine Herstellerbindung) mit max. 80 mm Durchmesser oder Twin-Turbo in Serienausführung
  • Bei der Motorposition und der des Führerhauses sind nur minimale Veränderungen erlaubt
  • Haubertrucks (Conventional) oder Frontlenker (Cab over Engine/COE)
  • Scheiben- oder Trommelbremsen aus der Serienproduktion; Wasserkühlung vorgeschrieben
  • Keine elektronischen Helfer (ABS/ASR/…)
  • Schalt- oder Automatikgetriebe aus der Serienproduktion
  • Einheitsreifen
  • Sicherheitsausstattung angelehnt an internationale/europäische Sicherheitsstandards
  • Höchstgeschwindigkeit rund 100 Meilen/h, also ca. 160 km/h – nicht reglementiert!
  • Schwarzrauch wird nicht gern gesehen und kann bestraft werden

Bandit – Points 2019

  • Qualifying (1. 40 Punkte; 2. 39, 3. 38, …)
  • Heat Races (1. 10 Punkte, … 10. 1 Punkt)
  • Challenge Races (1. 20 Punkte … 20. 1 Punkt) 
  • Shootout (Sieger 1 Punkt)
  • Feature Race (Sieger 40 Punkte, 2. 35 Punkte, 3. 34, 4. 33, 5. 32, …)
     

(Daten gerundet)

Infos: www.banditseries.com

Videos: youtube

(12.11.2019; Text: W. Steinbrech; Fotos: Mit freundlicher Genehmigung von Bandit Big Rig Series)

 

ChampTruck World Series - Alles über die neue US-Truck-Serie.

Real Racing, Real tracks, Real Big Trucks! lautet das Motto der ChampTruck World Series, die 2015 in den USA an den Start geht.

Wenn alles nach Plan läuft, und danach sieht es aus, erlebt die USA nach über 15 Jahren ein Comeback. 2015 werden wieder regelmäßig große Class 8 Racetrucks über renommierte US-Rennstrecken donnern. Zuletzt hatte es vor über zehn Jahren die STRANA versucht. Obwohl die Ansätze durchaus vielversprechend waren, kam die Serie nicht zum Laufen. Es blieb bei einige Promotion-Rennen. Danach wurde es ruhig um die schnellen großen Laster.

Mit der Ruhe soll jetzt Schluss sein. Die US-Boys Mike Ryan, John Condren und Bruce Hanusosky erfahren aktive Unterstützung durch Fabien Calvet. Der Franzose ist aus der europäischen Truckserie nicht wegzudenken. Aktuell ist er Chef der Teamorganisation TRO und fester Mitarbeiter der FIA Truckrace-Kommission. Gemeinsam mit den drei Amerikanern bildet er die Organisationsspitze der ChampTruck-World Series. Die Voraussetzungen sind also ganz gut. Für die Debütsaison sind zehn Rennläufe geplant. Gestartet wird Ende April 2015 in New Jersey. Einige feste Partner sind bereits an Bord. OMP (Rennsport-Zubehör) ist im Motorsport eine feste Größe und mit Meritor steigt einer der ganz großen Nutzfahrzeug-Zulieferer in die Serie ein. Das US-Unternehmen, welches auch in der Truck-Europameisterschaft sehr aktiv ist, wird zunächst für zwei Jahre als Seriensponsor die ChampTruck-Serie unterstützen. In Sachen Einheitsreifen ist man mit Continental, Michelin und Yokohama im Gespräch.

 

Oberstes Gebot für die US-Racetrucks ist die optische und technische Nähe zu den „Kollegen“ auf den Highways. Mit den Hightech-Rennern der europäischen Serie haben die US-Trucks daher so gut wie nichts gemeinsam. Ihre „Vorbilder“ finden sie dann schon eher in der englischen BTRA – Diversion 2/Class B oder der australischen ANTRO Truck-Serie. Sie greifen die Ursprungsidee auf, als Racetrucks noch auf Serienlastwagen basierten, die nur leicht verändert auf die Rennstrecken losgelassen wurden. Also back to the roots, zurück zu den Anfängen. Die ersten Racetrucks, die nach dem neuen Regelwerk der ChampTruck World Series aufgebaut wurden, erinnern dann auch stark an die US-Hauber-Fraktion, die in der 80er Jahren des letzten Jahrhunderts in Europa um Punkte kämpfte.

 

Um Hightech im Keim zu ersticken, wurde das Regelwerk sehr restriktiv ausgelegt. Die zweiachsigen Class-8-Trucks (Chassis und Kabine) müssen fünf oder mehr Jahre auf dem Buckel haben bevor sie für die Serie zugelassen werden.Damit der Seriengedanke zum Tragen kommt, sind mindestens 10.000 in den USA oder Kanada verkaufte Einheiten erforderlich. Die mit einem Single-Turbo (70 mm Restrictor) befeuerten 10 bis 16 Liter großen Viertakt-Dieselmotoren befinden sich dort, wo der Hersteller sie auch im Serientruck platziert – auf beziehungsweise vor der Vorderachse. Des Weiteren müssen die verwendeten Motoren auch in den Serienprodukten Verwendung finden. Alles was exotisch und teuer ist, verbietet das Regelwerk. Selbst die in Europa und Brasilien längst üblichen Scheibenbremsen sind verboten.

 

Hier noch einige technische Eckdaten der US-Racetrucks:

Gewicht: 5,4 - 6,8 Tonnen, davon mindestens 60 % auf der Vorderachse

Achsabstand: 3,6 - 4,3 Meter

Höhe: 2,0 – 2,8 Meter – abhängig vom Serien-LKW

Aeroteile: grundsätzlich vorboten – nur ein Frontspoiler ist erlaubt

Reifen: Einheitsreifen

Geschwindigkeit: max. 160 km/h (100 Meilen)

Getriebe: nur Schaltgetriebe

Elektronik: keine elektronischen Hilfsmittel wie z.B. ABS oder ASR

 

Wer keinen Truck zur Hand hat, kann einen kaufen. Bruce Motorsport ist nicht nur Partner der Serie, er ist auch lizenzierter Hersteller für Racetrucks. Für US $ 60.000 bekommt man bei ihm einen rennfertigen Boliden (Complete Race Truck Package). Wie so etwas aussehen kann, zeigt der auf einem Freightliner basierende Prototyp und Showtruck „Drago“, der für die Serie auf diversen Shows und Events wirbt. Deutlich günstiger ist das Basic Race Truck Package für US $ 35.000. Hier erhält der Kunde einen vorbereiteten Basis-Racetruck. Dieser ist entkernt und mit dem kompletten Sicherheitspaket (Käfig, Tank, ...) ausgestattet. Bevor es auf die Rennstrecke geht, muss jedoch noch mächtig Hand angelegt werden.

Wer hingegen bereits einen Serien-Truck besitzt und diesen bei Bruce Motorsportsauf den Hof stellt, kann einige Wochen später seinen rennfertigen Boliden abholen. Kosten: US $ 50.000.

Bei diesen Preisen bekommen europäische Truckracer feuchte Augen. Für das Geld gibt es, wenn alles gut läuft, einen halbwegs potenten Rennmotor. OK, die US-Trucks sind technisch mit den europäischen Verwandten nicht direkt vergleichbar. Die Spitzenleistung der US-Motoren wird mit rund 800 - 850 PS angegeben. Werte die in Europa von den Schlusslichtern der ETRC oder der B-Klasse der britischen Meisterschaft erreicht werden. Die Powertriebwerke von MAN und Gyrtech (Buggyra) bringen rund 350 PS mehr auf die Antriebsachse. Grund für die „geringe“ Leistung der US-Motoren ist auch hier das Regelwerk, welches Änderungen im inneren des Motors verbietet. Die Leistungssteigerung wird - soweit erlaubt - über den Turbolader und die Elektronik der Einspritzanlage erreicht.

 

Mike Morgan, Teamchef, Fahrer und Besitzer in Personalunion, aus Wartrace Tennessee hat seinen privat aufgebauten Racetruck bereits so gut wie fertig. Mit der Startnummer 88 wird der schwarzer Mack-Hauber für das Team Powershift Performance an den Start gehen. Der Privatier, LKW-Techniker von Beruf, sucht noch potente Sponsoren, die eine komplette Saisonmöglich machen sollen.

Der in North Carolina beheimatete Spediteur Jupiter Enterprises Inc. soll nach uns vorliegenden Informationen zwei Peterbilt an den Start bringen. Weitere Teams haben für 2015 den Bau von Renntrucks angekündigt. Dass die ungarische Mannschaft von Oxxo-Racing ebenfalls starkes Interesse an der US-Serie zeigt, bestätigt neben dem Team Oxxo auch Kent Merkle von Bruce Motorsports. Die in Ohio beheimatete Truppe baut aktuell einige Racetrucks auf. Bei den Haubern mit Tageskabine können interessierte Kunden unter verschiedenen Herstellern wählen. In den Werkshallen warten auf die Verwandlung unter anderem Trucks der Marken Freightliner, Volvo, Mack, Peterbilt und Ford. Kurz vor Jahresschluss 2014 wurde der Truck mit der Startnummer 12 fertig. Der schwarze Western-Star wird künftig von Bruce Hanusosky persönlich pilotiert.

Seit Anfang Januar ist das Truck Race Team USA online. Erste Bilder zeigen einen sehr professionell anmutenden Volvo VLN-Hauber-Racetruck, wie er in der französischen Meisterschaft von Franck Conti eingesetzt wird. Dieser, wir vermuten gar eine Fotoüberarbeitung des Conti-Trucks, dient wohl nur als vorläufiger Platzhalter. Ein weiteres Bild (Zeichnung) zeigt dann schon in welche Richtung die US-Version gehen wird. Recherchen ergaben, dass Truck Race Team USA seine Wurzeln in Europa hat: genauer in Ungarn. Zu Redaktionsschluss wollte weder Oxxo noch das Team USA die Karten auf den Tisch legen, obwohl Facebook-Fotos Oxxo-Teamchef Ákos Jobbágy bei einem Essen mit Bruce Hanusosky, dessen Tochter Caity und Ken Merkle, alle drei bei Bruce Motorsports und Champ Truck aktiv, zeigen.

Wer auf einen Start von Mike Ryan, Stuntman und Pikes Peak-Rekordieger in der Truck-Klasse, gehofft hatte, wird enttäuscht werden. Der Grund: zu viele Terminkollisionen mit anderen Verpflichtungen.

 

Auch wenn das Regelwerk Frontlenker zulässt, wird das Starterfeld wohl überwiegend oder gar ausschließlich aus den in den USA sehr beliebten Hauber-Trucks bestehen. Europäische Exoten lässt das Reglement nicht zu.

 

An einem Rennwochenende erleben die Fans insgesamt bis sechs Rennen von maximal 80 km Länge. Davon fünf Sprintrennen und ein Trophy Dash Race. Für letzteres, an welchem nur die zehn punktbesten Fahrer der fünf vorausgegangenen Sprintrennen teilnehmen dürfen, gibt es Preisgelder. Der Sieger erhält US $ 4.000, der Zweite US $ 2.500 und der Dritte US $ 1.750. Aber auch der Viert- und Fünftplatzierte erhält noch ein Preisgeld.

Auch wer ohne Preisgeld nach Hause fahren muss, geht nicht ganz leer aus. Punkte gibt es für jeden Fahrer, der die Zielflagge sieht.

 

Ob 2015 der Trucksport nach vielen Jahren Pause in den USA wieder Fuß fasst, wird die Debütsaison zeigen. Guter Motorsport ist nicht zwingend auf Spitzenleistungen und Toprundenzeiten angewiesen. Wichtiger ist eine gute Leistungsdichte, tolle und spannende Rennen gepaart mit einer Portion Action. Das kann auch eine Low-Budget und Low-Tech Serie bieten. Das offenkundige Interesse der Sponsoren und Partner zeigt, dass man an den Erfolg der neuen US-Truck-Serie glaubt. Nun müssen sich nur noch genug Teams einschreiben. Wer im Netz intensiver recherchiert, kann zurzeit das entstehen der neue Teams beobachten. Spätestens am 24. April 2015 müssen die Trucks rennfertig sein. Dann schaltet im New Jersey Motorsport Park erstmals die Startampel auf grün.

(10.01.2015; WS; Fotos: Mit freundlicher Genehmigung von Champ Truck und Bruce Motorsports)

 

Die folgenden Bilder wurden uns freundlicherweise von

Champ Truck, Bruce Motorsports und Powershifts Performance zur Verfügung gestellt.

MAN Race-Power 2015: Externer Dienstleister übernimmt den kompletten Support

Am Samstagabend des Zolder Truck-Grand-Prix im September 2014 lud MAN alle Kunden-Teams in das Zelt des Service-Teams ein. Alle folgten der Einladung mit Spannung. Schließlich verkündete der süddeutsche LKW-Hersteller, ob und wenn ja wie es 2015 weitergeht. Um es kurz zu machen, es geht weiter und es kostet die Teams mehr Geld als bisher. Für das bekannte MAN-Service-Team um Artur Klein war nach dem letzten Saisonrennen 2014 in Le Mans allerdings Schichtende. Der komplette Motorensupport wird ab 2015 von dem Engeneering-Dienstleister Piedrafita aus Madrid übernommen. Die Spanier hatten bereits zu Super-Race-Truck-Zeiten mit MAN erfolgreich zusammengearbeitet. Im Jahr 2011 hatte Thomas Nickels, verantwortlich für die Motorenentwicklung bei MAN, die Kooperation wieder aufleben lassen. Seitdem sind Piedrafita-Mitarbeiter im bisherigen MAN-Service-Team für die Softwareauswertung – und anpassung zuständig. Der spanische Dienstleister ist in der Motorsportszene kein Unbekannter. 1987 gegründet, arbeiteten die Südeuropäer europaweit in den verschiedensten Renn- und Rallye-Serien. Neben MAN Race-Power finden sich in der Referenzliste so klangvolle Namen wie BMW, Seat, Suzuki, Toyota und Citroen. Gemeinsam mit der Rallye-Abteilung des französischen PKW-Herstellers feierten sie in über 15 Jahren Rekorderfolge in der Rallye-WM.

 

Nickels stellte klar, dass die mit dem Gesamtvorstand abgestimmte Lösung für drei Jahre festgeschrieben ist und so für Planungssicherheit sorgt. Eine Weiterentwicklung der Rennmotoren wird es nicht geben. Für die Münchner stand auch fest, dass ein Verkauf der Motoren an die Teams nie zur Debatte stand. Es bleibt also beim Leasinggeschäft. Ansprechpartner für die Teams ist ab 2015 ausschließlich Piedrafita. Die Preise sind für alle Teams gleich. Je nach Budget können sie auf die leistungsstärkeren A-Motoren oder die etwas schwächeren und dafür preiswerteren B-Motoren zurückgreifen. Die ersten Team-Reaktionen waren recht unterschiedlich. Grundsätzlich ist man froh, dass man auch zukünftig auf die bewährten Triebwerke bauen kann. Schließlich hätte MAN den Motorenstöpsel auch komplett ziehen können, wie es seinerzeit Mercedes getan hat. Und eine Zweiklassengesellschaft gibt es in allen Sportarten. Bei den zu erwartenden Kosten kamen einige Teams aber ins Grübeln. Andere fanden die Regelung hingegen fair. Wer ganz vorne mitfahren will, wird um die A-Motoren wohl nicht herumkommen. Dafür sind die auf Caterpillar basierenden Gyrtech-Motoren von Buggyra einfach zu stark.

 

Mit dem Service-Team verschwinden ab 2015 auch alle anderen offiziellen MAN-Aktivitäten an der Rennstrecke. Schließlich hat sich der LKW-Bauer aus dem Truckrace zurückgezogen. Ganz unter dem Motto: Der werksseitige MAN Truck-Race-Service ist tot, es lebe MAN Race-Power by Piedrafita. Damit endet eine 20jährige Ära, die mit den Super-Race-Trucks begonnen hatte. 15 Jahre leitete Artur Klein das Service-Team und war das verantwortliche MAN-Gesicht vor Ort. Für die Spezialisten aus der Motorenschmiede in Nürnberg wird es weitergehen. Wo sich die technikbegeisterten und reiselustigen Experten wiederfinden, konnte zu Redaktionsschluss nicht in Erfahrung gebracht werden. Aber MAN gehört bekanntlich zum VW-Konzern und der betreibt mit der ein oder anderen Tochter sehr aktiv Motorsport. Vielleicht tragen einige der Ex-MAN-Service-Techniker demnächst das Logo einer anderen sportlichen VW-Tochter auf ihrer Arbeitskleidung. Wer weiß.

 

03.11.2014; Fotos: MAN Truck&Bus, Richard Kienberger, W. Steinbrech

Zahlenspiele
Gemessen an Punkten ist Antonio Albacete die unangefochtene Nr. 1. Er ist der erfolgreichste Truckracer der letzten Jahre - auch in Sachen Vizemeister. Nach der Saison 2013 betrug im langfristigen Vergleich der Abstand zwischen Albacete und seinem Dauerrivalen Jochen Hahn 282 Punkte - zugunsten des Spaniers. Die (nach Punkten) erfolgreichsten Truckracer der letzten 8 Jahre, also seit Wegfall der Super Race Truck-Klasse, sind Antonio Albacete (3184 Punkte), Jochen Hahn (2902), David Vrsecky (2536) und Markus Bösiger (2318). Bis auf Bösiger, der einmal in dieser Zeit Meister wurde, haben Albacete und Vrsecky je zweimal die Meisterschaft für sich entscheiden können. Nur Jochen Hahn schaffte in dieser Zeit das Triple und ist in dieser Disziplin der Champion. In Sachen Vizemeisterschaft führt klar Antonio Albacete (5) vor Markus Bösiger (2) und Gerd Körber (1).

Bei den Marken dominiert, wie nicht anders erwartet, MAN: Fünf Meister- und Vizetiteltitel gingen seit 2006 an die Münchner. Lediglich Freightliner konnte im gleichen Zeitraum drei Meistertitel und zwei Vizetitel für sich beanspruchen. Renault schaffte nie den Sprung nach ganz oben. Das beste Jahresresultat war der Vizetitel im Jahr 2010. In den letzten acht Jahren landeten unter den besten zehn Racetrucks insgesamt: 43 MAN, 17 Renault, 14 Freightliner und 4 Mercedes-Benz.

Seit 2006 stellen die Deutschen mit 18 Fahrern das größte Teilnehmerfeld. Knapp dahinter liegen mit 17 Teilnehmern die Tschechen. Je 8 Fahrer stammen aus Spanien, der Schweiz und aus England. Österreich und Frankreich waren zu dieser Zeit mit je 6 Fahrern vertreten. Dazu kamen 4 Ungarn, je 2 Finnen und Russen sowie 1 Kroate.
(13.07.2014; Foto: Detlef Krentscher)

2006 - 2013_Tabellen.pdf
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Sensation zum 1. April 2014: Paccar steigt ein

Noch ist es nicht offiziell: Der US-Truck-Gigant Paccar (Peterbilt, Kenworth, DAF) steigt in die ETRC ein. 2014 wird als Testjahr betrachtet. Fünf bis sechs Rennen sind geplant. Spätestens am Nürburgring wollen die US-Boys bereits mit vier Hauber-Trucks (2 x Peterbilt und 2 x Kenworth) am Start sein. Ab 2015 wird dann die erste komplette Saison unter die Räder genommen. Im Jahr darauf soll Schluss sein mit der Zurückhaltung. Ab 2016 wird zum Angriff geblasen. Spätestens dann sollen MAN, Renault und Freightliner regelmäßig das Heck der US-Trucks zu sehen bekommen. Aufgebaut werden die Rennhauber bei einem renommierten britischen Motorsport-Team. Die 12,9 Liter Paccar MX-13 Racing-Reihensechszylinder werden bei DAF vorbereitet und sollen ab 2016 auch anderen Teams zur Verfügung gestellt werden. Paccar wird nicht als eigenständiges Werksteam auftreten, sondern einen Motoren- und Teilesupport anbieten. Doch damit nicht genug. Der US-Hersteller wird auch einige sehr potente und namenhafte Sponsoren aus Amerika mit über den Teich bringen. Die vier Hauber werden von zwei US-Team, mit einer Dependance in England, eingesetzt. Über die Piloten schweigen sich die Amerikaner noch aus. Dass zwei Fahrer einen US-Pass besitzen gilt als sicher. Laut unbestätigtem Boxenfunk soll es sich um zwei erfolgreiche US-Tourenwagenpiloten handeln. Aus der gleichen Quelle wird gemeldet, dass die beiden anderen Cockpits von einem brasilianischen Truckracer und einem schwedischen Motorsportler besetzt werden sollen. Mit der offizielle Präsentation wird Mitte April gerechnet.

(01.04.2014; Quelle: Firstapril-Service) - leider nur ein Aprilscherz

Zur aktuellen Situation, ein Interview mit Fabien Calvet, F.I.A. Truckracing Coordinator und Präsident von TRO (Truck Race Organisation)

 

Lutz Bernau stellte uns dieses, von ihm ins Deutsche übersetzte, Interview freundlicherweise zur Verfügung. Danke.


TRO: Fabien, gerade kam die Meldung über den Rückzug von MKR aus der Truckrace Europameisterschaft für die Saison 2014. Was ist Ihre Reaktion darauf?

Fabien Calvet (FC): Natürlich freut man sich nicht wenn man einen Konkurrenten verliert, besonders wenn es sich um MKR handelt. Ganz ehrlich, seit Monaten erwarteten wir einen Politikwechsel bei Renault. Gut, nun ist es offiziell und wir müssen dementsprechend reagieren.

TRO: Das bedeutet, dass die Renaults aus der Truckrace-Szene verschwinden werden?

FC: Nein! Sicherlich wird es Auswirkungen auf das Gesicht der Meisterschaft haben, aber der Rückzug von MKR als Team bedeutet nicht zwangsweise das Ende des Engagements von Renault Trucks. Erstens, denke ich, wird Renault Trucks auf manchen Grand Prix als Werbepartner dabei sein. Außerdem gibt es immer noch Renault Trucks im Rennen: Jean Pierre Blaise, Team 14, VTR, und andere Konkurrenten machen weiter. Also, wird es noch Renaults auf der Rennstrecke geben. Außerdem wird es meines Wissens Veränderungen bei den Privatteams geben.

TRO: Können Sie uns dazu etwas mehr sagen?

FC: Ich werde nicht alle Geheimnisse verraten solange nichts offiziell ist, aber die Annäherung von Team 14 und VTR zum Beispiel, ist sehr wahrscheinlich. Außerdem könnte dieses neue Team neue Trucks an den Start bringen, und da könnte es eine gehörige Überraschung geben. Wie dem auch sei, eines ist sicher, es wird 2014 Renaults auf der Strecke geben, und das ist das Wichtigste für mich.

TRO: Und wie sehen Sie die Zukunft auf lange Sicht?

FC: Langfristig könnte es tatsächlich eine generelle Neuverteilung der Karten geben. Falls keine zusätzlichen Hersteller hinzukommen, besteht die Gefahr dass die anderen auch aufhören.

TRO: Bedeutet das das Ende der Truckrennen?

FC: Nein, absolut nicht! Es gibt viele andere Rennserien in denen die Hersteller nicht offiziell engagiert sind. Außerdem, wenn sich die Hersteller zurückziehen, eröffnen sich wieder neue Möglichkeiten für „nicht professionelle“ Teams. Heute gibt es A-Motoren, A+ Motoren, B –Motoren….. Alle haben unterschiedliche Chancen. Wenn die Hersteller ein offizielles Engagement beenden, dann wäre das wohl der richtige Moment das Reglement betreffs der Motoren zu ändern.

TRO: Was wollen Sie damit sagen?

FC: Warum könnte man sich nicht einen Einheitsmotor oder eine Einschränkung bei der Motorleistung vorstellen? Die F.I.A. reglementiert bereits Meisterschaften die so funktionieren, warum sollte man sich nicht ein Szenario dieser Art auch im Truckracing vorstellen können?

Nochmal, ich wiederhole mich, es hilft nicht in Panik auszubrechen.

Wir müssen diese Situation als Gelegenheit nutzen die Dinge in nächster Zukunft zu verändern.

TRO: 2014?

FC: Nein! 2014 wird sich nichts verändern und es sind nicht 2 Trucks mehr oder weniger die alles zum Einsturz bringen. Aber trotzdem müssen wir neue Regeln für 2015 schaffen und die Kurve kriegen. Das Truckrennen hat sich immer schon den Änderungen angepasst. Das ist jetzt nicht das erste Mal und wird auch nicht das letzte Mal sein.

Der Trucksport ist stark. Wir haben die Zuschauer, wir haben die Medien, wir haben Action auf der Rennstrecke, also werden wir überleben. Schauen Sie in Le Mans, auf dem Nürburgring oder in Misano sind alle LKW Hersteller da und wollen das Publikum ansprechen. Wenn mehr als 50.000 Zuschauer pro Rennwochenende kommen, kann man auf so eine Promotion nicht verzichten. Nochmal, keine Panik, wir müssen daran arbeiten und die Situation überwinden.

TRO: Aber die Krise ist da?

FC: Ja na und? Wir haben dieses Jahr den Zuschauerrekord gebrochen. Die Krise wirkt sich auf die Ausgaben aus und ich kann verstehen dass ein Hersteller die Ausgaben in bestimmten Bereichen reduziert, aber nie in allen Bereichen, sonst stirbt er schnell. Nehmen Sie GM In den USA. Trotz der Krise haben sie nie die Werbung reduziert, ganz im Gegenteil. Zwei Jahre später waren sie Weltmarktführer!

TRO: Denken Sie, dass andere Hersteller auf die Rennstrecke kommen werden ?

FC: Zur Zeit waren Renault und MAN offiziell im Truckrennen engagiert.

Die Anderen, wie Mercedes IVECO usw. haben gezögert, weil der Vorsprung im „Racing-Bereich“ enorm war. Wenn wir mit einem neuen Reglement die Karten neu verteilen, haben alle die gleichen Chancen.

TRO: Könnte das den Privatteams helfen?

FC: Ja, im Falle eines Einheitsmotors oder einer Leistungsbegrenzung braucht man keine Millionen Euros in den Motor stecken. Man kann sich durchaus einen Mercedes- oder Scania- oder Iveco- oder Volvo-Vertreter vorstellen der sich auf niedrigerem Niveau am Rennen beteiligt. Wenn die Frage des Motors für alle die gleiche ist, ist der Wettkampf deutlich offener. Heute ist es ohne Motorenentwicklung eines Herstellers quasi unmöglich zu gewinnen. Mein Traum wären 6 oder 7 verschiedene Marken mit einem Einheitsmotor, da bin ich sicher, dass der Kampf wirklich interessant wäre!

TRO: Glauben Sie dass das kommen könnte?

FC: Ich kann dazu nicht mehr sagen. Es liegt erstmal an der F.I.A. sich umgehend mit einer Neuordnung des Reglements 2015 zu befassen. Der Motor ist der springende Punkt und man sollte verschiedene Ideen die in diese Richtung gehen, studieren. Wissen Sie, wir haben exzellente Teams, und ich bin sicher, dass, egal wie unsere Zukunft aussehen wird, es wird immer Renntrucks und mitreißende Kämpfe geben. Wie Sie wissen, habe ich eine optimistische Natur und möchte deshalb den folgenden Punkt festhalten: dieser Politikwechsel kann uns für 2015 einen neuen Atem bringen. Es ist vielleicht das Beste was dem Truckrennen passieren konnte. Wenn wir die Anzahl neuer Teams erhöhen wollen, ohne Kostenexplosion, bleibt der Motor die erste Priorität. Die eigentliche Gefahr war, auf dem Weg auf dem wir waren weiterzugehen, mit explodierenden Kosten für den Motor.

Wir müssen diese Gelegenheit beim Schopf packen, nochmals wie gesagt, die Karten neu verteilen,und dann denke ich, kommen wir sicher wieder zu bezahlbaren Rennen. Nehmen wir ein Beispiel an dem was berits existiert: in den USA erlaubt die Nascar Serie keine grossen technologischen Investitionen. Trotzdem gibt es einen tolle Show, und das Publikum ist da. In Frankreich gibt es Beispiele wie Midjet, Trophée Andros…die ebenfalls gut funktionieren. Wir sollten Rennen dieser Art als Referenz nehmen, die Flinte nicht in Korn werfen und gemeinsam ein neues Kapitel Truckracing angehen.

(11.2013; Quellen: TRO, Truck Sport Lutz Bernau; Übersetzung: Lutz Bernau)

 

Back to the roots: ChampTruck World Series

 

2015 sollen in den USA mal wieder die Racetrucks unterwegs sein. Nein, nicht die Nascar Pickup-Serie ist gemeint, sondern echte Class 8 Big-Rig Sattelzugmaschinen. Acht Rennen quer durch die Staaten sind im Debütjahr geplant. Im Gegensatz zur europäischen Variante müssen die US-Racetrucks mindestens fünf Jahre alt sein. Erklärtes Ziel ist zudem preiswerter Motorsport, der für Profis genauso von Interesse ist, wie für Neueinsteiger. Die Motoren dürfen zwischen 10 und 15 Litern Hubraum haben und werden von Hand geschaltet. Wie die europäischen Vorbilder handelt es sich um Zweiachser die bei rund 160 km/h (100 Meilen) abgeriegelt werden. Technisch wird es also eher in Richtung britische oder australische Meisterschaft gehen, als um die überwiegend top modernen Renner der ETRC. Aber gerade das ist das Motto der Serie: Zurück zu den guten alten Zeiten, als Truckrace noch bezahlbar war, der Motor noch vom Team getunt werden konnten und der Schraubenschlüssel das wichtigste Werkzeug im Kasten war. Weg vom Hightech, weg von Kohlefaser und aufwendiger IT-Unterstützung. Hauptsache preiswert und eine gehörige Portion Spaß. Das kann aufgehen, muss es aber nicht. Andererseits sind die in den USA so beliebten und erfolgreichen Nascar-Serien ebenfalls technische Low-Budget-Auftritte. Die Show stimmt jedenfalls und die Fans lieben genau diese Mischung.

 

Hinter der neuen Serie stecken altbekannte Profis: Fabien Calvet, TRO-Chef und Intimus der europäischen Truckserie bringt viel Erfahrung in dieses Projekt ein. Und auch Mike Ryan ist in den XXL-Kreisen kein Unbekannter. Der mehrfache Pikes Peak-Sieger in der Truckklasse gilt in den USA als Mr. Truckrace schlechthin - mit erstklassigen Kontakten zu Herstellern und Sponsoren. Dritter im Bunde ist John Condren, Gründer und Chef der noch jungen ChumpCar World Series. Er ist noch ein weitestgehend unbeschriebenes Blatt.

 

Der letzte Versuch eine professionelle Truckserie in den USA zu etablieren liegt bereits über zehn Jahre zurück. STRANA sollte die Serie heißen. Die Truckprototypen stammten aus der Feder des Deutschen Andy Winkel und waren Gitterrohrkonstruktionen mit einer Kunststoffkarosse. Trotz eines groß angelegten Marketingkonzeptes kam die Serie nie in Fahrt. Winkel ist heute in Diensten des tankpool24-Teams, wo er für die Technik verantwortlich ist. Seine STRANA-Trucks sind in den USA verteilt und nehmen gelegentlich an Showveranstaltungen oder gar Wettfahrten (Pikes Peak) teil. In der neuen Serie ist für sie (technisch) kein Platz, obwohl sie in Sachen Mindestalter mal locker mit dem Faktor 2 punkten könnten.

(19.11.2013; Quelle: www.champtruck.co; Foto: STRANA 2004)

 

Interview mit Artur Klein. Anläßlich des 2012er Laufes in Zolder sprach ich mit Artur Klein. Er ist seit Jahren der MAN-Mann vor Ort. Das komplette Interview, welches auch in der ersten 2013er Printausgabe der Zeitschrift TRANSPORT veröffentlicht wurde, finden Sie in der folgenden PDF-Datei. (27.01.2013)

Interview Artur Klein
Interview Artur Klein online.pdf
PDF-Dokument [824.2 KB]

Frankie-Oxxo-MAN dreht seine ersten Runden auf der Rennstrecke von Most. Nach fünf Monaten harter Arbeit sind zwei der drei Renntrucks rennfertig. Die Feuertaufe bestanden die Trucks in Most. Kurz darauf wurden sie für die Reise nach Jarama fertig gemacht, wo sie erstmals auf direkten Konkurrenten treffen werden.
Fotos: Team Frankie-Oxxo (Juni 2012)

Scania-Raceprojekt – Nachdem sich Renault und Team Frankie Ende 2009 getrennt hatten, suchten die Tschechen nach einem neuen Partner. Wenn es nach Frankie Vojtisek und Teammanager Krzysztof A. Kubitza gegangen wäre, würde künftig ein hoch professionelles Scania-Team um Meisterschaftspunkte kämpfen. Unter dem Arbeitstitel Projekt „Powered by Scania" war die Planung seitens des Teams bereits in einem fortgeschrittenen Stadium, wie die Bilder beweisen. Für das Design des Renntrucks war der junge polnische Designer Bartosz Oczuja verantwortlich. Wenn man genau hinschaut, sieht man auf dem Rennauflieger auch die Jahreszahl 2011. Demnach plante der dienstälteste Truckracer bereits für letztes Jahr sein Comeback.

Doch Scania war nicht bereit, die für einen professionellen Einsatz erforderliche Unterstützung zu gewähren. „Just for fun“ kam für das professionelle und ehrgeizige tschechische Team nicht in Frage. Ohne Werksunterstützung ist in der Truck-Europameisterschaft keine Meisterschaft mehr zu gewinnen. Lediglich Buggyra versucht seit Jahren im Alleingang mit seinem Freightliner-Hauber gegen die werksunterstützten MAN- und Renault-Teams zu bestehen. Alle anderen reinen Privatteams haben die Meisterschale nicht ernsthaft im Visier.  

So blieb Team Frankie keine andere Wahl, als sich einen neuen Partner zu suchen. Fündig wurden sie bei MAN, mit deren Unterstützung das Team 2012 um Meiserschaftspunkte kämpfen wird. Die drei Frankie-Trucks erhalten die leistungsstärksten Leasingmotoren der Bayern. Damit verfügen sie antriebsseitig über das gleiche Material wie die anderen MAN-Top-Teams.
(01.05.2012; Abbildungen: Copyright © Frankie Truck Racing Team
Designed)

Fahrer 2012 – Zahlenmäßig hat sich gegenüber dem Vorjahr nur wenig getan. 19 Fahrer haben sich als permanente Teilnehmer bei der FIA gemeldet (2011 waren es 20). Überraschungen gab es aber dennoch. Kein Brite, weder als Team noch als Fahrer, gehört dieses Jahr zum Kader der ernsthaften EM-Teilnehmer. Chris Levett, Stuart Oliver und auch Mathew Summerfield fehlen in der Auflistung. Auch Jose Bermejo (MAN) und der letzte V8-Trucker Florian Orsini fehlen. Nicht dabei ist das ehemalige Allgäuer-Team (jetzt Lion Truck Racing). Offensichtlich steht die französische Meisterschaft im Vordergrund. Neu hingegen sind die Namen Michel Bassanelli auf einem Foden (!), Frankie Vojtisek (MAN), Oliver Bouzige (Renault), Ellen Lohr (Mercedes), Dominique Lacheze (MAN) und René Reinert (MAN). So treten 9 MAN gegen 6 Renault und je 1 Scania, Mercedes-Benz, Freightliner und Foden an.

Man darf gespannt sein, wer auf welchem Auto als Race-by-Race-Driver an den Start gehen wird. Schließlich stehen noch einige Renntrucks in diversen Hallen und warten nur auf ihre Chance im europäischen Vergleich.

Auch in Sachen Teamwertung hat sich etwas getan. Lediglich drei Renault-Teams haben sich für diesen Wettbewerb gemeldet. Heißester Sieganwärter ist das Team MKR Technology mit Adam Lacko und Markus Oestreich. Schade, dass MAN nicht zwei bis drei Teams dagegen setzt. Dass Buggyra fehlt, ist bei nur noch einem permanent eingesetzten Renntruck logisch.

 

Folgende 19 Fahrer sind für 2012 gemeldet:

Jochen Hahn (MAN)

Antonio Albacete (MAN)

Markus Oestreich (Renault)

Adam Lacko (Renault)

David Vrsecky (Freighliner)

Markus Bösiger (Renault)

Alexander Lvov (MAN)

Anthony Janiec (Renault)

Michel Bassanelli (Foden)

Jean-Pierre Blaise (Renault)

Mika Makinen (MAN)

Frankie Vojtisek (MAN)

Oliver Bouzige (Renault)

Jeremy Robineau (MAN)

Norbert Kiss (MAN)

Ellen Lohr (Mercedes-Benz)

Dominique Lacheze (MAN)

Erwin Kleinnagelvoort (Scania)

René Reinert (MAN)

 

In der Teamwertung treten die folgenden Renault-Paarungen gegeneinander an:

MKR Technologie (Lacko/Oestreich)

Pneu Bösiger Team 14 (Bösiger/Janiec)

Blaise/Bouzige Truck Racing (Blaise/Bouzige)

(25.04.2012)

MAN-Testtage in Nogaro - Vom 16. bis 19. April 2012 fand in Nogaro ein großer MAN-Test statt. Nicht nur die unten aufgeführten Teams mit dem Löwen im Grill und Logo waren vor Ort, sondern auch die MAN-Servicecrew.

Hier eine Auswahl von Bildern, die uns vom Team Hahn und T. Jahn zur Verfügung gestellt wurden. Danke!

Bild: Frankie-OXXO

Informationen zur Vorstellung des Teams Frankie-OXXO Truck Racing Team

 

Am 09.03.2012 ließen Frankie Vojtisek und seine Mitstreiter im Rahmen einer Pressekonferenz in Prag die Katze aus dem Sack: Frankie und OXXO gehen gemeinsame Wege. Rückkehrer Frankie Vojtisek (CZ) und Shootingstar Norbert Kiss (H) vom Team OXXO sowie Alexander Lvov (Ex-Team Allgäuer) bilden das neue Fahrertrio des osteuropäischen Teams Frankie-OXXO Truck Racing Team.

Die brandneuen MAN werden vom Team Frankie in dessen Werkstatt in Jablonec aufgebaut und mit den leistungsstärkeren A-Motoren von MAN befeuert. Dank einer progressiven Optik heben sich die Ost-MAN deutlich von den Westlern ab. MKR lässt grüßen. Noch gibt es nur Computerbilder der Trucks, an deren Fertigstellung mit Hochdruck gearbeitet wird.

 

Nachdem Renault sich vor zwei Jahren mit MKR einen neuen Partner gesucht hatte, war Frankie Vojtisek auf der Suche nach einem neuen Hersteller, auf dessen Unterstützung er bauen konnte. Eigentlich plante er nach seiner zweijährigen Rennpause mit Scania das Comeback. Trotz intensiver Bemühungen des Tschechen wollten die Schweden jedoch nicht so recht. Schade, denn der Serie hätte ein weiteres Herstellerengagement gut zu Gesicht gestanden. So bleibt der professionelle Renneinsatz der Marke mit dem Greif der brasilianischen Serie vorbehalten. Die in der Europameisterschaft eingesetzten niederländischen Scania kommen trotz des unermüdlichen Einsatzes Ihrer Schrauber und Fahrer über das Amateurniveau nicht hinaus.

 

Neuer Technikpartner des Teams Frankie-OXXO ist MAN. Die Bayern sind bekannt für Ihren Top-Service rund um Motor und Antriebsstrang. Damit kann sich Frankie Vojtisek und seine Manschaft ganz auf die Entwicklung der Fahrzeuge konzentrieren. Unterstützung erhält er dabei auch von der Technischen Universitätin Brünn (Tschechische Republik, tschechisch: Vysoké učení technické v Brně), die an der Entwicklung des Renntrucks beteiligt ist.

 

Wenn im Mai der erste Lauf zur Europameisterschaft ansteht, werden vermutlich nicht weniger als acht Renntrucks tschechischer Teams unterwegs sein (3 x Frankie-OXXO, 3-4 x MKR, 1-2 Buggyra).

 

Weitere Informationen (nur in tschechisch aber mit Bildern) gibt es hier.